• Unsere Top 9 (Foto-) Spots auf Mauritius

    Mein Verlobter und ich planen unsere Urlaube immer recht spontan. Anfang des Jahres haben wir dann beschlossen, dass wir Ende April Richtung Australien fliegen würden – schön erst zwei Wochen Australien und dann noch eine Woche Bali hinten dran. Allerdings klappte das zeitlich nicht mit meinem Visum und wir mussten dann sogar für uns sehr sehr spontan umplanen. Mich überkamen leichte Panikanfälle und ich sah mich schon bei 10 Grad und Regen auf Balkonien Urlaub machen. Nach kurzer Recherche konnten wir dann doch aufatmen. Mit unseren Anforderungen deckten sich einige spannende Destinationen wie Zanzibar, Mauritius, Dom Rep oder auch die Seychellen. Entschieden haben wir uns dann recht schnell für Mauritius, ein beliebtes Reiseziel für viele Honeymooner. Warum eigentlich nicht? Da wir für unsere Honeymoon Reise definitiv andere Orte ins Auge gefasst hatten, war Mauritius eigentlich gar keine schlechte Idee. Gesagt getan. Innerhalb weniger Tage wurden Flüge und Hotels gebucht und der Countdown zu unserem Pre-Mini-Moon konnte starten.

    Insgesamt waren wir 9 volle Tage auf dieser wundervollen Insel und wir haben die Zeit sehr genossen. Neben den entspannten Pool- und Spa-Tagen haben wir fast jeden zweiten Tag einen Ausflug gemacht. Wir haben zwar viel von der Insel sehen können, aber leider lange nicht alles entdecken können, was sie so hergibt. Aber reden wir mal nicht zu viel um den heißen Brei herum: heute stellen wir euch unsere Top 9 Spots auf Mauritius vor, die nicht nur sehenswert sind, sondern sich auch perfekt als Foto-Location für das eine oder andere Urlaubsbild eignet, das man sich gerne ausdrucken und aufhängen möchte.

    Ile aux Cerfs – der schöne Part, das Paradies auf Erden.

    Ihr wollt weiße Sandstrände und kristallklares Wasser? Dann solltet ihr euch den Trip auf die Insel „Ile aux Cerfs“ nicht entgehen lassen. Wir haben uns für eine private Tour mit einem Speedboot nur für uns und einem privaten Lunch an einem ruhigen Strandabschnitt (das Essen an sich war zugegeben sehr bescheiden, aber ok so weit) entschieden. Kostenpunkt lag bei umgerechnet etwa 180€ für zwei Personen. Wahlweise hätten wir für 20€ weniger die selbe Tour auf einem Katamaran ab 30 Personen machen können. Wer Lust auf viele Menschen und Party hat, sollte sich definitiv für die zweite Variante entscheiden. Uns war es aber wichtiger, dass wir uns nicht nach anderen Menschen richten mussten, daher die private Tour. Während die Gäste zu einer Gruppentour um 7 abgeholt wurden, konnten wir noch gemütlich im Hotel frühstücken, bevor wir dann um 8:30 Uhr von einem privaten Shuttle abgeholt wurden. Im Osten dann am kleinen Hafen angekommen, wartete auch schon das Speedboot auf uns. Bevor wir zur Insel fuhren, machten wir einen kleinen Schlenker zu den Crying Rocks und einem kleinen Wasserfall (unterwegs bekommt man übrigens Affen in freier Natur zu sehen – so süß!). Die Fahrt im Speedboot hat uns persönlich sehr viel Spaß gemacht und man kann sich perfekt im kühlenden Wind sonnen und entspannt an seiner Bräune arbeiten. Die Insel selbst bietet glasklares, türkisblaues Wasser, weiße Sandstrände und sattgrüne Palmen – und mittlerweile auch viele Touristen. Allerdings befinden sich diese alle gefühlt auf einem Fleck. Wenn man sich nur ein paar Minuten von dem „Hauptplatz“ entfernt und eine kleine Strecke am Strand hinter sich zurück lässt, so kommt man an Strandabschnitte, an dem kein einziger Mensch zu finden ist. Unfassbar schön. Hier kann man ganz in Ruhe plantschen, sich sonnen und das kleine Stückchen Paradies genießen. Gegen Mittag ging es dann mit dem Speedboot weiter zum Lunchen an einem ruhigen Strandabschnitt der Insel. Mit Blick auf eine wunderschöne Kulisse schmeckte das einfache Essen gleich doppelt so gut. Danach hat man noch genug Zeit, die Sonne und das Meer zu genießen, bevor es dann wieder Richtung Hotel geht.

       

    Gris Gris – der wilde Part und der südlichste Punkt. Danach kommt nur noch der Südpol.

    Huch, haben wir hier plötzlich das Ozean gewechselt? Das Meer im Süden ist wild, rau und dunkel. Es erinnert vielmehr an den Nordatlantik als an tropische Gewässer. Das liegt daran, dass es an dieser Küste kein Korallenriff gibt, das den Strand und die Bucht schützt. Der Ozean ist somit immer sehr aufgewühlt und man bekommt hier einen guten Eindruck davon, wie gewaltig und kraftvoll die Natur sein kann. Das Baden ist an diesem Abschnitt somit strengstens verboten – und daran sollte sich wirklich jeder halten. Unser Taxifahrer (Taxi zu fahren ist auf Mauritius so normal wie Bus fahren und gute Taxifahrer fungieren gleichzeitig auch als Tourguides und in unserem Fall auch als Fotograf) erzählte uns, wie er hier einen Freund verlor, der einfach von den Wellen verschluckt wurde und nie wieder auftauchte, nur weil er sein Können überschätzte. Daher kann ich euch nur wärmstens empfehlen, euch hier nicht mit der Kraft von Mutter Natur zu messen. Mit der Warnung im Hinterkopf wirkt die Szenerie von Gris Gris noch beeindruckender. Hier möchte man einfach stundenlang stehen und das Meer beobachten und vor allem dem Meeresrauschen lauschen. Wunderschön übrigens, wenn man nach kurzer Zeit realisiert, dass sich über jeder großen Welle ein Mini Regenbogen darüber bildet (drittes Bild). Einfach faszinierend!

      
    Botanischer Garten Pamplemousse – Palmen. Palmen. Palmen.

    Der Botanische Garten gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Insel und ist eines der artenreichsten tropischen Gärten der Welt. Sogar heute noch werden botanische Gärten aus der ganzen Welt mit Pflanzen und Samen von hier beliefert. Der Garten gehört zu den wenigen Sehenswürdigkeiten auf Mauritius, für die man Eintritt zahlen muss. Direkt nach dem Eingang kann man sich bei Bedarf auch einen Führer nehmen, der durch die botanische Vielfalt des Gartens führt. Eigentlich wollten wir keine geführte Tour machen, aber der Führer hat es uns gekonnt aufgeschwätzt. Im Nachhinein waren wir doch ganz froh darüber, dass wir das „bisschen“ Geld in eine Führung investiert haben. Sie war nämlich sehr lehrreich und interessant. Ohne den Führer hätten wir so einiges übersehen (schlafende Flughunde zum Beispiel)! Wer also zum ersten Mal da ist, dem kann ich nun mit gutem Gewissen eine Führung empfehlen. Das Markenzeichen dort schlechthin sind übrigens die Amazonas-Wasserlilien (Victoria regia). Die Blätter der Blumen sind so groß und stark, so dass Sie angeblich problemlos ein Kleinkind halten könnten! Und die Blüte der Wasserlilie, die lebt nur einen Tag lang – dabei verändert sie ihre Farbe von weiß am Morgen zu lila am Abend, bevor sie dann verwelkt. Das muss ein wirklich toller Anblick sein!


    Maradiva Villas Resort & Spa – das Paradies am Flic en Flac.

    Wer viel Wert auf ein luxuriöses Ambiente, ruhige Privatsphäre, einen preisgekrönten Spa und ausgezeichneten Service bei seinem Aufenthalt legt, der sollte sich das Luxusresort Maradiva Villas Resort & Spa genauer anschauen. Meinen ausführlichen Erfahrungsbericht mit vielen Eindrücken über das Hotel selbst könnt ihr hier nachlesen und über den Spa hier.


    Grand Bassin – der heilige Ort.

    Der riesige Kratersee Grand Bassin – von Hindus auch „Ganga Talao“, übersetzt „See des Ganges“ genannt – ist die größte hinduistische Pilgerstätte außerhalb Indiens. Der Tipp von unserem einheimischen Taxifahrer lautet: unbedingt unter der Woche besuchen gehen uns auf gar keinen Fall Ende Februar/ Anfang März. Denn da findet das „Maha-Shivaratree“- Fest statt. Zu diesem Zeitpunkt begeben sich mehr als 400.000 (!!!) Gläubige auf eine Pilgerreise zu dem heiligen See, um den Gottheiten ein Opfer zu bringen. Wir hatten echt Glück: wir waren nicht nur extrem früh dran, so dass wir so gut wie alleine dort waren, sondern auch mit der Tatsache, dass unser Taxifahrer ein praktizierender Hindu-Priester war. Er hat uns wirklich alles zu der Religion und ihre Götter erzählen können – super interessant und sehr lehrreich.


    Black River National Park – Natur pur.

    Der Black River National Park (gegründet im Jahr 1994 als erster Nationalpark auf der Insel) ist ein absolutes Paradies für alle Urlauber, die gerne wandern gehen. Das hügelige Gelände beherbergt grüne Hoch- und Tieflandwälder, sowie sumpfige Heidelandschaften. Für uns war es leider nur ein kurzer „Go-See“ Spot, da die Zeit für eine Wanderung nicht gereicht hätte. Wir haben daher nur die wahnsinnige Aussicht auf uns wirken lassen. Dabei hatten wir das Glück gehabt, einen Affen beim professionellen Posen – bitte beachten: ich spreche natürlich von dem dritten Bild und nicht dem zweiten – vor der imposanten Kulisse beobachten zu können.


    Chamarel – noch mehr beeindruckende Natur innerhalb des Black River National Parks.

    Hier ist die nächste Sehenswürdigkeit auf Mauritius, für die man Eintritt zahlen muss. Man fährt zunächst an Zuckerrohrfelder und Palmenplantagen vorbei zu dem Chamarel Wasserfall. Hier stürzt das Wasser etwa 100 m in die Tiefe – sehr imposant! Noch imposanter soll der Wasserfall aber im mauritianischen Sommer sein, nachdem es sehr viel geregnet hat. Auch zu dem Wasserfall konnte uns unser einheimischer Taxifahrer/ Tourguide einige interessante Fakten erzählen. Zum Beispiel kann man hier zwei Lavaschichten aus verschiedenen Zeitaltern erkennen. Die Untere Schicht ist 8 – 10 Millionen Jahre und die obere „nur“ etwa 1,7 – 3,5 Mio. Jahre alt. Außerdem gibt es hier zwei Aussichtspunkte. Der direkt am Parkplatz ist weniger spannend als der zweite, den man über einige Stufen erreicht. Nach dem kurzen Zwischenstopp am Wasserfall geht es dann weiter zu der Siebenfarbige Erde. Die Hügellandschaft ist wie die ganze Insel vulkanischen Ursprungs. Die verschiedenen Farben der Erde kommen durch die Umwandlung von Basaltlava in Tonminerale zustande. Durch diese Umwandlung verfärbt sich die Erde dann von blau über violettblau bis blaugrün.


    Port Louis – Kaputt, aber charmant.

    Port Louis, die Hauptstadt und mit rund 170.000 Einwohnern das kulturelle & politische Zentrum der Insel, trifft mit Sicherheit nicht den Geschmack der Allgemeinheit. Die Stadt ist voll, stickig und kaputt. Ich persönlich mochte die Stadt – ich mochte das bunte Treiben und den Charme der kaputten Häuser. Mein Verlobter war zum Beispiel weniger begeistert von ihr. Hier gibt es so einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken, daher sollte man die Stadt meiner Meinung nach keinesfalls weglassen. Meine Empfehlung: ganz egal wie heiß und stickig es ist, spaziert mit einer klassischen Stadtkarte ausgestattet durch die Stadt und saugt einfach so viel auf wie möglich. Von Moscheen über die zweitälteste Pferderennbahn der Welt bis hin zur Citadel Fort Adelaide, einer Festung hoch auf einem Hügel, das einen wundervollen 360 Grad Aussicht auf die Stadt bietet oder auch dem Blue Penny Museum – es gibt sooo viel zu entdecken, also los, worauf wartet ihr denn noch?


    The Westin Mauritius Turtle Bay – Auszeit für Familien.

    Das Westin Mauritius Turtle Bay Resort & Spa liegt in Balaclava und bietet seinen Gästen eine großzügige Anlage mit Panoramablick auf den indischen Ozean, einem gut ausgestatteten Fitness-Studio, Spa, zwei Pools, 6 Restaurants und last but not least sehr gemütliche Zimmer für einen entspannten Aufenthalt im Nordwesten von Mauritius. Hier bekommt man definitiv die schönsten Sonnenuntergänge der Insel zu sehen und der Himmel verfärbt sich danach täglich mit den schönsten Farben der Natur. Ein ausführliches Hotelreview über das Resort wird zeitnah online gestellt.

    Das waren unsere persönlichen Top 9 (Foto-) Spots auf Mauritius. Ich hoffe, dass ich euch nach diesem Posting ein bisschen Lust auf Mauritius machen konnte und dass ihr euch spätestens dann, wenn die Honeymoon Reise auf dem Plan steht, wieder an mein Posting zurück erinnert 🙂

    Love,

    Summer

  • SPA-Review: Maradiva Villas Resort & Spa Wolmar

    Ein großes Thema habe ich bei meinem Hotelreview vom Maradiva Villas Resort & Spa weggelassen: der preisgekrönte Spa. Warum? Ganz einfach: weil der Spa dort so wunderbar ist, dass ich ihm ein extra Posting widmen muss. Ich liebe Spas und kann behaupten, dass ich bereits einige davon in meinem Leben gesehen und genossen habe, weshalb ich bei diesem Thema gar nicht so leicht zu beeindrucken bin. Dass dieser Spa gut sein würde, das habe ich bei einem 5 Sterne Superior Hotel erwartet. Was aber die Meßlatte für außergewöhnlich gute Spas ist, das weiß ich nun seit meinem Besuch im Maradiva Spa.

    Hinter einem unscheinbaren Eingang verbirgt sich ein echtes Paradies. Auf einem weitläufigen, von allen Seiten mit Palmen abgeschirmten Areal befindet sich ein beheizter Pool, eine Sauna, ein Dampfbad, ein Hammam, ein eiskalter Plunge-Pool zum Abkühlen, ein Meditations- und Yoga Pavillon, großzügige Umkleiden mit Duschbereich und last but not least die Behandlungszimmer, inklusive zweier großer Behandlungsräume für Paare. Gleich vorab: auch wenn man aus welchen Gründen auch immer keine Spa-Behandlung buchen möchte, so sollte man sich dennoch den Spa-Bereich genauer anschauen. Die Nutzung des Bereiches ist für Gäste natürlich kostenfrei und ein Besuch lohnt sich. Dieser Ort ist ruhig, entspannend, voller positiver Energie und einfach wohltuend für die Seele.

    Das besondere an diesem Spa ist, zusätzlich zu der besonderen Atmosphäre, dass er von einem indischen Ayurveda-Arzt betreut wird. Dr. Sreeragh erstellt jedem Gast eine kostenfreie Anamnese um ihn besser einschätzen zu können und daraufhin eine persönliche Empfehlung für eine Behandlung oder auch einem Speiseplan aussprechen zu können. Das Gespräch unter vier Augen beinhaltet Fragen zu Beschwerden, Lebensgewohnheiten und früheren Erkrankungen. Nach der Ayurveda-Lehre wird ein Mensch von der Balance dreier Lebensenergien bestimmt, den sogenannten Doshas (Vata Dosha, Pitta Dosha & Kapha Dosha). Sie bestimmen Lebensweise, Temperament und Aussehen eines jeden Menschen. Neben einem speziellen Fragenkatalog und verschiedenen kleinen Untersuchungen, bestimmt Dr. Sreeragh den Konstitutionstyp. Im Idealfall soll es eine Harmonie der drei Doshas geben, damit der Mensch gesund sein kann – bei mir war dies nicht der Fall. Bei der Geburt seien die Doshas übrigens bei jedem Menschen ausgeglichen. Diese Harmonie wird allerdings durch Stress, falsche Ernährung oder Überarbeitung beeinflusst und in ein Ungleichgewicht gebracht (=Körper ist anfällig für Krankheiten). Durch Ayurveda soll eine negative Entwicklung verhindert werden. Aufgrund der Empfehlung von Dr. Sreeragh haben mein Verlobter und ich uns für eine Ayurveda-Massage mit medizinischen Ölen entschieden. So weit ich das richtig im Kopf habe, werden alle Behandlungen dort mit Ölen durchgeführt. Das liegt wohl daran, dass im Ayurveda gesagt wird, dass Öle sich nicht nur sehr gut als Trägersubstanz für die Moleküle und Essenzen beigefügter Heilpflanzen und Präparate eignen, sondern auch, dass unsere Haut gerade für hochwertige Öle besonders gut durchlässig ist und somit wichtige Bestandteile auf diesem Weg aufgenommen werden können. Zu unterscheiden sind da spezielle medizinische Öle von Basisölen. Unter einem Basisöl versteht man ein Öl, dem keine weiteren Substanzen wie Kräuter oder ätherische Öle beigefügt sind. Ein medizinisches Öl entsteht dann, wenn man ein Basisöl mit Heilpflanzen aufbereitet. Die Herstellung dieser Öle kann extrem aufwändig sein. Qualitativ hochwertige Öle und Heilpflanzen werden dafür in einem langen Kochprozess gemixt, gekocht und zubereitet. Die Prozedur soll das Öl so aufbereiten, dass es bei einer Massage optimal von der Haut aufgenommen werden kann. Bei einer wohltuend warmen Massage dienen die medizinischen Öle dabei hauptsächlich zum Entschlacken des Körpers. Wenn wir ganz ehrlich sind: ich weiß nicht, ob mein Körper dabei wirklich entschlackt wurde oder nicht. Aber das ist mir ziemlich egal. Denn wir sind uns einig: das war die beste Massage, die wir jemals hatten. Ich war so entspannt wie nie zuvor. Und das obwohl – oder vielleicht auch genau deswegen: bei einer Ayurveda-Massage steht eigentlich nicht das Wohlfühlen im Mittelpunkt, sondern die medizinische Anwendung und der Gesundheitseffekt. Die Massage war übrigens so gut, dass wir gleich nach der ersten Behandlung schon einen Termin für den zweiten Tag gemacht hatten. Dieses Mal eine einstündige Massage mit einem Basisöl. Denn so gut wir die Massage mit den medizinischen Ölen auch fanden, eines muss man wissen: diese Öle können sehr intensiv und recht speziell riechen. Ich musste meine Haare sehr oft waschen, bis ich den würzigen Geruch wieder raus bekam. Aber eines kann ich euch versprechen: eine Massage mit dem Basisöl ist mindestens genau so wohltuend wie eine mit medizinischem Öl – und dazu riechen sie auch noch sehr angenehm.

    Nach beiden Massagen wurde uns empfohlen das Öl in die Haut einziehen zu lassen, bevor wir es abduschen sollten – ein netter Nebeneffekt zur puren Entspannung ist dann übrigens die super weiche Haut, die man nach der Öl-Behandlung bekommt. Die Zeit verbrachten wir entspannt wie nie zuvor und voller positiver Energie am Pool bei einer Kanne sehr leckerem, selbstgebrühtem Tee.

    Mein Fazit: Der ayurvedische Spa ist das Herzstück des Villen-Resorts. Hier kommt man hin, wenn man offen gegenüber einer spirituellen Atmosphäre (dies war mein erster Berührungspunkt mit dem Thema Ayurveda) ist und auf der Suche nach sowohl mentaler Balance, als auch physischem Wohlbefinden ist. Zu Beginn des Aufenthalts sollte man meiner Meinung nach auf jeden Fall die 30-minütige Konsultation bei dem praktizierendem Arzt Dr. Sreeragh in Anspruch nehmen. Abhängig von den jeweiligen persönlichen Bedürfnissen, wird das Spa-Team des Maradiva für den weiteren Aufenthalt diverse Behandlungen, einen Speiseplan oder auch Yogaübungen vorschlagen. Die Massagen dort sind göttlich, die Mitarbeiter mehr als freundlich und arbeiten dazu wirklich sehr gewissenhaft. Ein zu recht preisgekrönter Spa und ein Besuch dort sollte definitiv auf der to-do Liste stehen.

    Love,

    Summer

  • Hotelreview: Maradiva Villas Resort & Spa Wolmar, Mauritius

    Unglaublich, dass wir gefühlt soeben noch die Wärme und die Sonne auf Mauritius genossen haben und wir nun, nach nicht mal 24 Stunden wieder auf der heimischen Couch sitzen. Es ist 08:08. Ich sitze seit einer Stunde eingekuschelt in eine Decke auf der Couch (meine innere Uhr hat mich heute,  und natürlich auch im Urlaub, mal wieder pünktlich um kurz nach 7 geweckt) und denke darüber nach, in wie viele Postings ich diesen wundervollen Urlaub aufteilen werde, um euch diese so vielfältige Insel etwas näher bringen zu können.  Anfangen möchte ich wie immer mit einem Hotelreview. Das Hotel ist meiner Meinung nach nämlich eine der wichtigsten Entscheidungen, die man bei einem Urlaub treffen muss. Mit dieser Entscheidung steht oder fällt der Urlaub – zumindest für uns als Paar. Als sogenannte noch „DINK’s“ (double income no kids) reisen wir ganz anders wie damals als Studenten und stecken somit gerne Geld in unsere Urlaube, damit die kurze Auszeit, die wir uns gönnen können, so perfekt wie möglich wird. Und „perfekt“ ist auch das Stichwort für dieses Hotel:

    Maradiva Villas Resort & Spa Wolmar 5* S, Flic en Flac, Mauritius, Leading Hotels of the World

    Das Maradiva liegt an der Westküste von Mauritius an einem unberührten Strandabschnitt. Das Resort mit zwei Restaurants, einer Bar, einem preisgekrönten Spa, einem Fitnesstudio mit Tennisplatz, einem Infinity-Pool am Strand, einer Bibliothek/Videothek und last but not least 65 luxuriöse und vor allem sehr geräumige Villen (von 163 bis 345 qm pro Villa), jeweils mit eigener Sonnenterrasse, einem kleinen Pool und Butler-Service, erstreckt sich über 11 Hektar Land direkt am weißen Sandstrand des Tamarin Bays. Die Größe und der Standort des Resorts bieten demnach sehr viel Privatsphäre und machen diesen Ort zu einer romantischen Ruheoase für Paare und auch Familien. Egal wo man sich im Resort aufhält, man bekommt nie das Gefühl, dass man das kleine Stückchen Paradies großartig mit anderen Menschen teilen müsste. Die meisten Gäste kommen daher vermutlich hierher, weil sie das ruhige, luxuriöse und private Ambiente schätzen. Aber ruhig und privat bedeutet nicht, dass man seinen Strandurlaub im Maradiva nicht auch sportlich aktiv gestalten kann. Das kann man sogar sehr gut. Denn das Hotel bietet ihren Gästen Aktivitäten wie Kajakfahren, Segeln, Windsurfen und Wasserskifahren an. Gegen Gebühr kann man auch an einem Tauchgang teilnehmen, Hochseefischen gehen oder auch Tennisunterricht nehmen. Da wir aber leider nur die ersten zwei Nächte unseres Urlaubs hier verbracht haben, haben wir uns bewusst gegen diese Aktivitäten entschieden und uns dafür ausgiebig in den Restaurants, im Fitnessstudio und im Spa ausgetobt. Das war der beste Start in den Urlaub, den wir uns hätten wünschen können.

    Die Villen – die Qual der Wahl:

    Buchen kann man im Maradiva eine der fünf verschiedenen Villentypen. Die ersten drei Kategorien: die Garden Suite Pool Villa, die Luxury Suite Pool Villa und die Beachfront Luxury Suite Pool Villa sind alle geräumige 163qm groß. Jede dieser Villen verfügt über einen eigenen 15qm großen, erfrischenden Pool, sowie einer großen Terrasse mit überdachtem Wohnbereich, einem Badezimmer mit Tageslicht, einer Innen- und Außendusche, sowie einer Minibar, Espressomaschine und einer Teekochgelegenheit. Die nächsthöhere Kategorie, die Exclusive Suite Pool Villa liegt direkt am Strand und hat eine Fläche von 220qm und einen 25qm großen Privatpool. Diese Villa verfügt zusätzlich über ein Wohnzimmer, eine Gästetoilette, sowie einem halboffenen Essbereich. Wer das entsprechende Kleingeld hat, der kann sich natürlich auch in eine der zwei Presidential Suite Villas einbuchen, welche ebenfalls direkt am Strand liegen. Mit 345qm Fläche findet man hier alles in doppelter Ausführung, so dass es sich mit zwei erwachsenen Paaren gut aushalten lässt. Der dazugehörige, beheizte Infinity-Pool mit 56qm ist ein echter Traum! Das Maradiva ist übrigens das einzige Resort auf Mauritius, das nur Villen mit je einem privaten Pool anbietet.

    Wir haben eine der neu renovierten Garden Suite Pool Villas bezogen und waren mehr als zufrieden damit. Villa 103 war gut gelegen: wir hatten sowohl einen kurzen Weg zum Pool am Strand, den Restaurants als auch zum Spa und dem Fitnessbereich. Kurze Wege bei der Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind wirklich ein Segen, auch wenn es wirklich schön ist, durch das wundervoll angelegte Resort zu spazieren. Wer jedoch keine Lust hat viel in der Hitze zu laufen, kann sich auch jederzeit mit kleinen Buggies von den Mitarbeitern von A nach B bringen lassen. Zusätzlich zu der tollen Lage hatten wir auch einfach Glück mit dem Ausblick. Denn obwohl man bei der Garden Suite Pool Villa eigentlich nur Blick auf den Garten hat (der völlig ausreichen würde, um die Seele baumeln zu lassen), so hatten wir von unserem Schlafzimmer aus nicht nur Blick auf den Garten, sondern auch auf das türkis-blaue Meer. Das Design der Villen ist traditionell mauritisch inspirierte Architektur und sehr klassisch und elegant gehalten. Die Villen sind Lichtdurchflutet und wirken trotz der edlen, dunklen Holzelemente sehr hell und freundlich. Besonders angesprochen hat mich das helle, riesige Badezimmer mit einem Walk-In Closet, einer freistehenden Badewanne vor einer riesigen Glasfront mit Blick auf einen toll angelegten Außendusche-Bereich und einer komplett verglasten Innendusche – ebenfalls mit Blick auf die Außendusche. Einfach wunderschön. Genau so würde ich mir mein Bad für ein Eigenheim bauen lassen. Sehr gefreut habe ich mich übrigens über die Luxus-Toilettenartikel der Reihe „Un Jardin sur le Nil“ aus dem Hause Hermès, passend zu der neuen Hermès Tapete. Die riechen nämlich nicht nur super, sondern pflegen die von der Hitze und der Luftfeuchtigkeit strapazierten Haare auch sehr gut.

    Die Anlage, der Fitnessbereich und der Strand – eine Ruheoase:


    Sowohl die Villen als auch die Wege sind von unzähligen Bäumen, Sträuchern, Palmen und Kakteen umzäunt. Bei einem Spaziergang durch die Anlage bekommt man das Gefühl, man würde durch einen botanischen Garten laufen. Hier kann man ganz entspannt Tiere in einer idyllischen Umgebung beobachten, dem hoteleigenen Kräutergarten einen Besuch abstatten oder das komplette Gebiet mit einem Fahrrad, welches man sich beim Hotel ausleihen kann, erkunden. Die weitläufige Anlage liegt an einem ca. 800 m langen Strandabschnitt mit türkis-blauem Meer und weißem Sandstrand – umsäumt von schattenspendenden Palmen und Kasuarinen. Ich habe mich wie im Paradies auf Erden gefühlt. Die Liegestühle und Sonnenschirme verteilen sich über den ganzen Strandabschnitt und man findet somit immer ein ruhiges Plätzchen, wo man ganz für sich alleine den wundervollen Ausblick genießen kann. Ich hätte einfach den ganzen Tag am Strand sitzen können und einfach nur die Wellen und das Treiben der Angler draußen auf dem Meer beobachten können – das war Entspannung pur. Am Strand selbst patrouilliert übrigens in regelmäßigen Abständen das Security-Personal vom Maradiva, deshalb habe ich mich trotz der wenigen Menschen dort stets sehr geborgen und beschützt gefühlt.

    Der Fitnessbereich besteht aus zwei getrennten Räumen – ein Raum mit Kraftsportgeräten und ein Raum mit Cardiogeräten, einem Tennisplatz, einem Boxsack, einer Tischtennisplatte und einem Trainer, der für Tipps und Tricks verfügbar war. Nach einer Runde Cardio für mich und einer Runde Freeletics für meinen Verlobten, haben wir uns bei der Hitze sogar noch an ein Tischtennis-Match getraut. Überflüssig zu sagen, dass natürlich ICH gewonnen habe… 😉

    Der Pool – perfekt für Sonnenuntergänge:

    Ein schöner Pool-Bereich gehört zu jedem guten Resort dazu. Der Infinity-Pool im Maradiva liegt direkt am Strand und eignet sich perfekt als Fotokulisse (und natürlich auch zum Abkühlen und Plantschen). Wir haben uns sagen lassen, dass man von hier aus einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten kann. Leider haben wir das verpasst, da es an beiden Abenden sehr bewölkt war und man die Sonne gar nicht gesehen hat. Der Pool befindet sich vor dem Hauptrestaurant und der Bar, daher bekommt man hier über den Tag verteilt schon ein paar Gesichter mehr zu sehen. Wenn man sich also doch mal etwas zu einsam fühlen sollte, dann ab an den Pool. Der Vorteil hier: man kommt schneller an Snacks und Getränke ran, da sich hier viel mehr Mitarbeiter befinden, die sich um das Wohlbefinden der Gäste kümmern können. Nachdem wir die Vormittage immer sehr gerne am menschenleeren Strandabschnitt verbracht haben, zog es uns dann ab dem frühen Nachmittag – nach ein paar entspannten Stunden im Spa (separater Bericht folgt) – doch immer an den Pool, um den Abend dort bei guter Musik und ein paar Cocktails ausklingen zu lassen, bevor wir eines der drei Restaurants aufgesucht haben.

    Die Restaurants – Kelly & das Teppanyaki-Restaurant sind ein Traum:

    Dafür, dass das Hotel „nur“ 65 Villen hat, bietet es seinen Gästen viel Abwechslung beim Essen und Trinken. Insgesamt gibt es zwei À-la-carte-Restaurants und eine Bar. Das Restaurant „Coast2Coast“ serviert ganztägig mediterrane, mauritische und internationale Speisen in entspannter Atmosphäre mit Meerblick. Das Spezialitäten-Restaurant „Cilantro“ ist auf pan-asiatische Küche spezialisiert und ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Der eine Bereich serviert indische Speisen und der andere japanische Küche, welche direkt an einem Teppanyaki-Tresen, geleitet von Chef Kelly, zubereitet wird.

    Vorab noch: wenn man das Maradiva bucht, dann immer ab „halfboard“. Sprich, man bucht den Aufenthalt mit mindestens zwei Mahlzeiten am Tag. Das Frühstücksbuffet findet man im Hauptrestaurant, dem Coast2Coast. Das Buffet bietet eine reichhaltige Auswahl von europäischen Speisen, über chinesische bis hin zu warmen indischen Gerichten. Ganz egal ob man morgens lieber süß, salzig, warm, kalt, leicht oder reichhaltig frühstückt, hier kommt jeder Frühstückstyp voll und ganz auf seine Kosten. Während mein Verlobter sich eher an das europäische Frühstück gehalten hat, habe ich den Morgen schon lieber mit einer authentischen Wantan-Suppe oder indischem Butter Chicken angefangen. Viele von euch schütteln sicherlich schon allein bei dem Gedanken daran den Kopf, aber bei mir ist das wirklich so: ich esse am liebsten warm – und das auch gerne drei mal am Tag. Oder mehr. Essen geht einfach wirklich immer!

    Da wir immer relativ spät gefrühstückt hatten und den ganzen Tag entweder faul in der Sonne lagen oder uns im Spa aufgehalten hatten, skippten wir das Mittagessen und aßen dafür recht früh zu Abend. Den ersten Abend verbrachten wir im Coast2Coast und bestellten dort das drei gängige „Chefs Menü“, welches täglich wechselt und immer bei einer Halfboard-Buchung inklusive ist. Einen Gruß aus der Küche, Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch – alles durchweg einfach lecker und qualitativ auf einem sehr hohen Niveau. Dieses Restaurant geizt weder mit der Größe der Portionen noch mit den verwendeten Zutaten: von Garnelen als Vorspeise über das Thunfischsteak als Hauptspeise – es war einfach hervorragend gut.

    So sehr ich am ersten Abend schon durch die Küche beeindruckt wurde, so übertraf das Teppanyaki Restaurant am zweiten Abend all meine Erwartungen (entschuldigt bitte die Bilder, das Licht dort war nicht ganz so fotofreudig). Neben den Spa Besuchen gehörte dieses Dinner definitiv zu unseren Highlights der ersten zwei Tage. Ich übertreibe nicht wenn ich sage, dass ich alleine für dieses Essen und die tolle Show von Chef Kelly wieder im Maradiva einchecken würde. In diesem Teil des Cilantro Restaurants gibt es insgesamt nur 12 Plätze, die sich alle um den Teppanyaki Tresen befinden. Wir hatten das Glück, dass wir einen Platz genau vor der Kochplatte hatten und waren fasziniert vom Können der Köchin – das war Entertainment pur. Auch hier haben wir das „Chefs Menü“ genommen, welches insgesamt 6 Gänge beinhaltete. Angefangen von der Miso Suppe mit frittierten Thunfischhäppchen über das Tempura und Sushi bis hin zum kreativen Nachtisch – es war perfekt. Bei der Hauptspeise hatte man die Wahl zwischen Hummer und Wagyu Rind und dazu dann entweder gebratenen Reis oder Nudeln.  Für mich gab es Hummer und für den Mann Wagyu Rind – jeweils mit gebratenem Reis. Beide Gerichte wurden vor unseren Augen mit viel Können, Show, Feuer und Rauch zubereitet. Ein tolles und vor allem leckeres Erlebnis – absolut empfehlenswert! Bei diesem Menü zahlt man übrigens trotz einer Halfboard-Buchung etwas dazu. Aber es lohnt sich.

    Der Service – top notch:

    Bei einem 5 Sterne Hotel erwarte ich schon sehr viel vom Service – bei einem 5 Sterne Superior Hotel erwarte ich dann noch viel mehr. Da ich selbst in der Hotellerie arbeite, weiß ich mittlerweile sehr gut, was man als Gast erwarten darf. Daher bin ich auch immer sehr kritisch, wenn ich in Hotels übernachte und achte sehr penibel auf den Service. Das Maradiva hat mich nicht enttäuscht. Alle Mitarbeiter waren immer sehr freundlich und zuvorkommend und haben ihr Bestes getan, damit unser Aufenthalt so angenehm wie nur möglich war. Oft waren es einfach die kleinen Dinge und Aufmerksamkeiten, die für den gehobenen Service gesprochen haben und diese wussten wir sehr zu schätzen. Besonders schön fand ich übrigens, dass alle Mitarbeiter, die uns über den Weg liefen, immer ein herzliches Lächeln auf dem Gesicht hatten und einen super entspannten Eindruck machten. Das zeugt meiner Meinung nach für ein gutes Arbeitsklima – und das ist die Basis für guten Service.

    Fazit – ohne wenn und aber: 

    Ohne wenn und aber können wir das Maradiva Villas Resort & Spa Wolmar mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Sollten wir Mauritius ein weiteres Mal besuchen, dann werden wir sicherstellen, dass wir wieder einige Nächte im Maradiva bleiben werden. Wir hätten uns keinen besseren Start in den Urlaub wünschen können.

    Love,

    Summer

  • I said yes!

    Das Thema „Hochzeit“ lässt sich in keiner Beziehung vermeiden – früher oder später spricht man darüber. Dazu gibt es sicherlich mehrere Ansätze und keine davon ist falsch oder auch richtig. Manche wollen schlicht und einfach nicht heiraten, für andere steht das „ob“ gar nicht zur Debatte. Manche brauchen ewig für eine Entscheidung, andere können es gar nicht abwarten und heiraten nach kürzester Zeit. Und wie gesagt: hier gibt es kein richtig oder falsch. Jedes Paar hat eine ganz eigene Vorstellung von einem gemeinsamen Leben und natürlich ein eigenes Tempo. Für mich jedoch war schon immer klar: ich werde heiraten. Den richtigen Mann natürlich. Vor der Hochzeit muss natürlich in irgendeiner Art und Weise eine Verlobung statt finden. Über das wo und wie habe ich mir nie große Gedanken gemacht. Für mich war nur klar, dass er diesen ersten Schritt machen musste. Er muss mich fragen, ob ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen möchte. Hier bin ich durch und durch Mädchen und ausnahmsweise mal ganz klassisch. Lange Rede kurzer Sinn: er ist auf die Knie gegangen und hat mir die Frage aller Fragen gestellt.

    JA JA JA und JAAAAA.

    An mehr konnte ich mich eigentlich auch nicht mehr erinnern. Ich glaub ja fest daran, dass der eigene Körper immer alles besser weiß und sich deshalb selbst reguliert. In diesem Fall hat mein Körper also beschlossen, alle unnötigen Funktionen herunter zu fahren, damit ich nicht völlig ausflippe und vor Aufregung platze. Das heißt, dass mein Kopf kurzzeitig ausgeschaltet wurde und ich weder vor Ort denken konnte, noch mich nachher richtig an den Antrag erinnern konnte. Ohne Witz, ich stand absolut neben mir. Daher bin ich so dankbar dafür, dass Mici als Fotografin vor Ort war, um das Ganze für mich auf Bildern festzuhalten – damit ich diesen Moment rekonstruieren konnte:

    Es war der 28. Januar 2017. Einen Tag vor meinem 30. Geburtstag. Ich war geschäftlich in Hamburg und wurde in dem wunderschönen Hotel The Westin Hamburg untergebracht. Als ich das erfuhr, war für mich sofort klar, dass ich meinen 30. Geburtstag mit meinem Herzmann in Hamburg verbringen würde und so haben wir den Aufenthalt kurzerhand um zwei weitere Nächte verlängert. Am 28. Januar sollte er nach meiner 2-tägigen Konferenz nachkommen. Der ganze Tag war schon irgendwie komisch, aber zum Glück hatte ich keine Zeit, darüber nachzudenken. Morgens um 8:00 Uhr schrieb mir mein Freund, dass er gerade aufgestanden sei und da ich um diese Zeit bereits fertig für den letzten Konferenztag war, schnappte ich mir mein iPhone und rief ihn via FaceTime an – nichts ungewöhnliches, wir FaceTimen immer, wenn einer von uns längere Zeit weg ist. Komischerweise erreichte ich ihn nicht, da er nicht im WLAN Netz eingeloggt war. Wenn er doch gerade aufgestanden ist und zu Hause war, dann MUSSTE er aber im WLAN Netz eingeloggt gewesen sein… oder wo war er? Naja, egal – kann ja mal vorkommen und ich musste ja auch los. Die nächsten Stunden verbrachte ich mit sehr interessanten Vorträgen und Workshops zum Thema Marketing, Social Media und Co.. Zwischendrin bekam ich die Nachricht, dass er seinen ersten Flug verpasst hatte und somit nicht pünktlich um 14 Uhr in Hamburg sein würde. Ich habe die Augen verdreht und dachte mir nur: „Na suuuper, dann kommt er irgendwann an und es ist schon dunkel und kalt und wir haben den einzigen sonnigen Tag verloren.“ Normalerweise würde ich etwas zickig werden an dieser Stelle, aber an diesem Tag nicht. Na dann genieße ich halt die Zeit bis dahin mit meinen Kollegen in der The Bridge Bar. Punkt 13:00 Uhr wurde die Konferenz beendet und die meisten Kollegen verabschiedeten sich Richtung heimwärts, um das wohlverdiente Restwochenende zu genießen. Im Nachhinein hätte mir das spätestens jetzt komisch vorkommen müssen, dass zwei meiner Kollegen freiwillig länger geblieben sind anstatt direkt nach Hause zu fahren. Wir bestellten ein paar Drinks und genossen die Sonne und den Blick auf den Hafen. Plötzlich sprang erst der eine auf und musste ganz dringend wegen der Arbeit telefonieren und dann verabschiedete sich der zweite, weil er genau jetzt rauchen gehen musste. Da saß ich nun alleine mit den Drinks, aber immerhin mit der schönen Aussicht und der wärmenden Sonne im Gesicht. Perfekt… wenn jetzt noch mein doofer Freund hier wäre. In diesem Augenblick kam die Kellnerin und legte mir mit den Worten „Für Sie, Gruß aus der Küche!“ eine aus Zuckerfondant erstellte kleine Chanel Le Boy Tasche und einen Brief hin. Ich war total fasziniert von der Tasche und dachte nur: „Was ein Top Social Media Team steckt denn dahinter? Die müssen mich gut gestalked haben und wissen nun, dass ich ein Taschenliebhaber bin.“. Statt zum Brief zu greifen, fing ich erst mal an, Bilder von der kleinen Zucker-Chanel zu machen. Ihr Lieben, ihr habt keine Ahnung, wie doof ich mich angestellt hatte. Ich habe nämlich immer aus Spaß gesagt: „Schatz, du wartest jetzt so lange mit dem Antrag, ganz ehrlich, ohne einer Chanel brauchst du mir jetzt keinen mehr zu machen…“ – dass ich natürlich keine will, weiß er spätestens, seit wir zusammen im Chanel-Store waren und ich total enttäuscht war, als ich die Le Boy in der Hand hielt. Der Zauber war einfach verflogen. Ich schwöre euch, dass ich so sehr auf dem Schlauch gestanden hatte, dass ich „den Gruß aus der Küche“ zu keinem Zeitpunkt mit einem Antrag in Verbindung gesetzt habe. Ich war so vertieft darin, Fotos zu machen, dass die Kellnerin ein zweites Mal kommen musste und mir noch mal sagen musste, dass ich doch bitte auch den Brief lesen solle. In meinem Kopf war nur ein riesengroßes Fragezeichen: „Hä, warum schreibt mir die Küche einen Brief?! Ich habe doch erst morgen Geburtstag…“. Selbst als ich den Brief öffnete und seine Schrift erkannte und die rührende Worte las, selbst als die Tränen kamen, selbst da habe ich die Lage noch immer nicht verstanden. Ich habe aus den Augenwinkel wahrgenommen, dass plötzlich alles um mich herum still stand. Die Menschen in der Bar schauten mich erwartungsvoll an, während ich versuchte, den Brief trotz Tränen zu ende zu lesen und die Menschen draußen an der Scheibe blieben stehen und klebten teilweise an der Fensterscheibe und schauten herein. Dieses Gefühl, so gar nicht zu wissen und nicht einordnen zu können, was gerade los war, ist im Nachhinein vollkommen unerklärlich für mich. Ich schalte normalerweise echt schnell und vermassele jede Überraschung. So aber nicht an diesem Tag. Am Ende des Briefes stand, dass ich doch auf mein Handy schauen sollte und mit dem Gedanken, dass mein Freund ja noch immer in Frankfurt sei, habe ich nur gedacht, dass er mir eine Pre-Bday Überraschung machen wollte oder die Leute hätten sich um einen Tag geirrt oder wie auch immer. Ich schaute auf meinem Handy und sah nur eine Menge an Mentions über Instagram von einem mir fremden Account namens „marryme(Kosename)“ – der Account heißt jetzt übrigens „marrymeandtravelwithme“. Ding ding ding, es klingelt noch immer nicht bei mir. Aber als ich wieder aufblickte sah ich zum ersten Mal in die gespannten Gesichter der Menschen um mich herum. In dem Augenblick drehte ich mich um und sah meinen Freund in seinem schicken, legeren Anzug mit Blumen in der Hand. Nein, wirklich, nicht mal hier habe ich verstanden, worum es gerade ging. Er kam auf mich zu, wir umarmten uns, ich glaube ich habe ihn ganz verdutzt gefragt, was er hier machen würde und was los sei… dann kniete er sich hin und stellte mir die Frage aller Fragen.

    Ja, ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Weil du mein Ruhepol bist, meine Ladestation, mein Tanzpartner morgens beim Zähneputzen, weil du mich erträgst, so wie ich bin und weil du mich trotz meiner hohen Erwartungen und Anforderungen so gut es geht auf Händen trägst. Weil ich mich bei dir geborgen fühle und weil du mich immer zum Lachen bringst. Und weil ich mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen kann.

    Nachdem das Klatschen der anderen Gäste uns zurück in die Realität holte, durfte ich mich direkt über die strahlenden Gesichter meiner zwei eingeweihten Kollegen freuen – vielen Dank fürs Mitspielen und Planen! Und könnt ihr euch vorstellen, wie groß meine Freude war, als ich Mici in der Ecke stehen sah? Ihr tränenüberströmtes Gesicht werde ich nie wieder vergessen können!

    _MG_0363

    Verlobungsbilder von Charosé Fotodesign, Frankfurt am Main – vielen Dank, dass du nicht nur als Fotografin da warst, sondern vor allem als Freundin ♥ Hätte ich es nicht selbst erlebt, ich hätte nicht geglaubt, dass man fähig ist, so auf dem Schlauch zu stehen und keine einzige Andeutung wahr zu nehmen, geschweige denn den Antrag an sich richtig mitzubekommen. Ich kann daher jeden Mann nur ermutigen, sich einen Fotografen für den Antrag anzuheuern, damit dieser Moment nicht nur eine vage Erinnerung bleibt.

    _MG_0370

    _MG_0375

    _MG_0381

    _MG_0383

    _MG_0384
    _MG_0390
    _MG_0392
    _MG_0394

    _MG_0400
    _MG_0405
    _MG_0433

    _MG_0434

    Love,

    Summer

  • Travel in Style: Red Heels & Louis Vuitton

    Vor ein paar Wochen war ich sowohl geschäftlich, als auch privat in Hamburg. Was ich da privat so getrieben habe, das werde ich in meinem nächsten Posting mit euch teilen. Heute möchte ich euch vorerst nur meinen Reiselook für den geschäftlichen Teil zeigen. Ihr könnt es euch wahrscheinlich schon denken, dass ich natürlich nicht mit den Mörderheels unterwegs war. Denn so sehr ich die roten Heels von Steve Madden auch vergöttere, so unwahrscheinlich ist es, dass ich mit ihnen an den Füßen verreise. Die würden aus mir ein quengelndes Biest machen und das will wirklich niemand. Natürlich habe ich zu diesem Anlass zu bequemen Sneakern gegriffen, auch wenn hier schicke Stiefeletten mit Blockabsatz sehr viel besser gepasst hätten. Bei hohen Schuhen greife ich normalerweise immer zu Blockabsätzen, da ich sie nicht nur bequemer finde, sondern auch irgendwie mehr „edgy“. Warum ich das so empfinde kann ich euch gar nicht erklären – aber Fakt ist wirklich, dass mir Blockabsätze im Normalfall eher zusagen als Pfennigabsätze. Ja ja, ich weiß. Die Steve Madden müssten demnach komplett aus meinem Beuteschema heraus fallen: sie sind weder bequem, noch alltagstauglich, noch haben sie meinen präferierten Blockabsatz, aber was soll ich sagen… ich habe mich einfach in sie schockverliebt. Wobei, zwei gute Gründe habe ich doch, weshalb sie bei mir einziehen durften. Zum einen passen sie farblich perfekt zu den dunklen Farben, die ich momentan sehr gerne trage und zum anderen weil ich keine roten Heels besitze.

    Nichtsdestotrotz: die Entscheidung für diese Schuhe war ganz und gar nicht rational. Einfach unvernünftig. Sehr unvernünftig sogar. Aber ab und an muss man einfach auch mal unvernünftig sein. Und wenn wir schon bei diesem Thema sind. Darf ich vorstellen: meine neue Vintage Louis Vuitton Keepall 45. Gekauft habe ich sie, wie damals auch meine Noé, über Glück und Glanz. Ich vertraue diesem Shop zu 100% und kann jedem Vintage Louis Fan nur raten, mal dort reinzuschauen. Der Versand war wie gewohnt sehr zügig und nach zwei Tagen war sie dann auch bereits da. Zugegeben, nachdem die Keepall bei uns ankam, stand sie erst einmal eine ganze Zeit lang als Dekoration im Schlafzimmer. Nicht, weil wir sie nicht mochten. Nein, wir mochten sie so sehr, dass wir angst hatten, wir würden sie kaputt machen, wenn wir sie benutzen würden. Absoluter Schwachsinn eigentlich: eine Tasche ist und bleibt ein Gebrauchsgegenstand und das bedeutet, dass man sie benutzen muss. Und so bekam sie nach 3 Monaten Schonzeit ihren ersten großen Auftritt auf dem Trip nach Hamburg. Und ja, natürlich ist eine Reisetasche etwas unpraktischer als ein rollender Koffer. Natürlich ist das Reisen mit ihr anstrengender. Und natürlich wird sie mit jeder Reise, die man mit ihr antritt, abgenutzter. Aber wisst ihr was? Das ist mir egal. Die Tasche ist so wunderschön und in Kombination mit der Noé ein absolutes Dreamteam was das Thema „stylish unterwegs sein“ betrifft. So macht das Reisen einfach noch viel mehr Spaß als vorher. Ich sage das wirklich nicht oft, aber in diesem Fall bin ich wirklich froh, dass ich doch ab und an unvernünftige Entscheidungen treffe.

    snapseed-26.jpg

    snapseed-30.jpg

    snapseed-32.jpg

    Love,

    Summer

    In freundlicher Zusammenarbeit mit Sacha Shoes.

  • Traveldiary: Trsteno, Ston & Korčula.

    Nach einer erholsamen Nacht im Design Hotel Kompas Dubrovnik (Adriatic Luxury Hotels) und einem stärkenden Frühstück vom gut sortierten Frühstücks-Buffet, haderten wir etwas damit, das Hotel bei Regen zu verlassen und den geplanten Tagesausflug zu starten. Es war wirklich super windig, sehr grau und trist und teilweise goss es wie aus Eimern. Eigentlich der perfekte indoor Tag. Der Spa-Bereich, unser Zimmer mit Blick auf die ruhige Bucht, Room Service Essen und ein gutes Buch waren da sehr verlockend. Aber wir wollten keine Mimosen sein und sind trotz Regenwetter zu den folgenden Must-See Zielen rund um Dubrovnik aufgebrochen: Trsteno, Ston und Korčula.

    Stop 1: Das Arboretum von Trsteno

    Das Arboretum von Trsteno befindet sich etwa 18 Kilometer nordwestlich der Stadt Dubrovnik im Süden Kroatiens. Es ist das einzige Arboretum (botanischer Garten) an der östlichen Adria-Küste und enthält die älteste Sammlung exotischer Bäume und Pflanzen des Landes. So weit ich es richtig verstanden habe, gilt es sogar als das älteste Arboretum der Welt. Es stellt eine perfekte Mischung aus Kultur- und Naturerbe dar und ist definitiv einen Besuch wert! Gegründet wurde es übrigens von der Kroatischen Wissenschafts- und Kunstakademie auf dem Landgut der dubrovniker Adelsfamilien Gucetic-Gozze im Jahr 1948. Die dubrovniker Kapitäne brachten Pflanzen und Samen aus der ganzen Welt mit, die dann im Garten angepflanzt wurden. Umgeben von uralten Oliven- und Feigenbäumen, Zitronenbäumen und Palmen, von Lorbeer, Eukalyptus und Kakteen, die im Stile verschiedenster Jahrhunderte von Renaissance über Barock bis zur Romantik arrangiert wurden, findet man neben der Sommerresidenz auch viele schöne Aussichtspunkte und Pavillons, eine gut erhaltene Ölmühle, eine Kapelle und eine barocke Fontäne mit Neptun und Nymphen. Sehr beeindruckend und idyllisch, selbst im Regen. Eingefleischte Game Of Thrones Fans erkennen übrigens sofort, dass das Arboretum von Trsteno als Kulisse für die Sendung gedient hat – richtig? Herzlich willkommen in „Tyrells Garden“!

    image

    image

    image

    image

    image

    Stop 2: Ston

    Hätte es nicht so stark geregnet, dann wären wir länger in Trsteno geblieben. Wir wären durch den ganzen Garten spaziert und hätten dann den Tagesausflug fortgesetzt, indem wir die Insel Lokrum besucht hätten (leider war die Insel im November für Touristen geschlossen). So entschlossen wir uns, weiter in Richtung Ston und Korčula zu fahren. Von Trsteno aus fährt man ca. eine halbe Stunde weiter nach Norden, bis man das kleine, mittelalterliche Städtchen Ston erreicht. Hier findet man die längste Steinmauer Europas. Mit einer länge von 5,5 Kilometern besitzt Ston die zweitgrößte, erhaltene Wehrmauer der Welt – nach der weltberühmten chinesischen Mauer, die mich übrigens immer wieder beeindruckt. Wir waren die einzigen Menschen weit und breit und es gab auch niemanden, der Tickets verkauft hätte – dennoch haben wir uns einen Weg zur Mauer gesucht und einen Mini-Spaziergang über die Mauer gewagt. Aber Vorsicht, die Mauer ist teilweise ganz schön steil und rutschig! In der Hauptsaison ist die süße kleine Stadt am Fuße der Mauer und auch die Mauer selbst etwas belebter und durch Erzählungen weiß ich, dass das bunte Treiben dort sehr charmant ist. Außerdem kann man hier supergünstig und lecker frische Meeresfrüchte essen. Weitere To Do’s in Ston sind: die Festung von Ston, die Salzgärten, das Franziskanerkloster und die Nikolauskirche von 1347, das Rathaus von Ston und für Austernliebhaber ist die Austernzucht vor Mali Ston auch einen Besuch wert. Die Austern und Muscheln hier zählen nämlich zu den Besten des Landes!

    imageimageimageimageimage

    Stop 3: Über Orebić nach Korčula

    Das war vielleicht eine beschwerliche Reise bei dem Mistwetter! Die Fahrt von Ston nach Korčula zieht sich bei schlechtem Wetter doch leider sehr. Trotzdem ist das eine wunderschöne Route. Vor einiger Zeit gab es einen großen Waldbrand und an dieser Stelle sieht es im Zusammenspiel mit den tief hängenden Wolken und Nebel nicht nur sehr beeindruckend, sondern auch etwas gruselig aus. Kennt ihr das Spiel bzw. den Film Silent Hill? So in etwa hat sich das angefühlt. Alle Pflanzen sind komplett abgebrannt und eine dicke Schicht von Asche legt sich über die weitläufig niedergebrannten Stellen. Faszinierend und gruselig zugleich! Von dieser Route aus erreicht man zuerst die Stadt Orebić. Von hier aus kann man mit nicht allzu viel Geld mit der Fähre rüber auf die Insel Korčula fahren. Die beiden größten Städte auf der Insel sind die gleichnamige Stadt Korčula und die Hafenstadt Vela Luka. Beide Orte sind sehr beliebt bei Kroatien-Urlauber. Wir haben uns für die Stadt Korčula entschieden und ich wurde nicht enttäuscht. Diese Stadt gilt als eine der schönsten Städte in Dalmatien, wenn nicht sogar ganz Kroatiens und wird wegen ihrer Stadtmauer auch oft als „Klein Dubrovnik“ bezeichnet. Besonders die Altstadt mit ihren engen Gassen und den idyllischen Restaurants hat es mir sehr angetan. Laut den Einheimischen wurde übrigens der berühmte Entdecker Marco Polo im Jahre 1254 in Korčula geboren. Das Familienhaus mit dem Turm ist bis heute sehr gut erhalten und ist ein Must-See für kleine und große Abenteurer. Gegen eine kleine Gebühr kann man auch hoch auf den Turm. Von dort aus soll man eine traumhafte Aussicht haben. Die Stadt Korčula kann aber nicht nur Kunst, Kultur und Geschichte. Sie kann auch Strand! Durch ihre Lage wird sie nämlich ständig von der Meeresströmung des Peljesackanal „umspült“, was zur Folge hat, dass praktisch überall im Bereich der Stadt beste Wasserqualität zum Baden vorhanden ist – und das selbst in der Nähe des Hafens. Klingt gut oder? Eine perfekte Stadt also für Kunst-, Kultur-, Geschichts- und Badeurlaubliebhaber.

    Ich würde euch raten, mindestens eine Nacht hier zu bleiben und die Insel zu genießen, bevor ihr entweder weiter nach Split fahrt oder auch zurück nach Dubrovnik. Das ist sehr viel entspannter und man kann sich etwas mehr Zeit auf der Hinfahrt lassen und auch Ston und Orebić in vollen Zügen genießen.

    image imageimage image image image image image image image image image

    Love,

    Summer

  • Hotelreview: Das historische Schlosshotel Kronberg

    Vor einiger Zeit ging es für mich zu einem Luxusreisebloggertreffen in das wunderschöne Schlosshotel Kronberg. Bisher kannte ich persönlich nur Fashion-Blogger und muss leider gestehen, dass ich mich nach 6 Jahren Bloggen einfach nicht mehr zu 100% mit der Fashion-Blogger Gruppe identifizieren kann, obwohl mir Fashion noch genau so viel Spaß macht wie damals. Mein Leben hat sich seit dem stark verändert und dementsprechend haben sich natürlich auch die Themen auf meinem Blog verändert. Im Zuge des Luxusreisebloggertreffens bekam ich also die Möglichkeit, nicht nur die Agentur Lobster Experience, sondern auch die Organisatorinnen Anja Beckmann und Janett Schindler, sowie viele weitere Reise-Blogger bei spannenden Vorträgen zum Thema „Luxusreisen“ kennen zu lernen – herzlichen Dank dafür! Neben den interessanten Gesprächen, Vorträgen und Menschen, bekamen wir zudem die Möglichkeit, auch das historische Schlosshotel Kronberg selbst näher kennen zu lernen, das ich euch in meinem heutigen Posting vorstellen möchte.

    Schlosshotel Kronberg, Hainstraße 25, 61476 Kronberg im Taunus.

    Ich kann mich noch sehr gut an den 26. September erinnern. Das war der Montag nach meinem China-Urlaub, der erste Arbeitstag nach einem wundervollen, aber auch anstrengendem Urlaub also. Dieser begann mit vielen Mails und Meetings, aber vor allem mit einer sich ankündigenden Erkältung. Nachdem ich also nach Feierabend mit Halsschmerzen und super abgehetzt mit der S-Bahn in Kronberg am Bahnhof ankam, habe ich mich natürlich sehr über den freundlichen und warmherzigen Empfang am Gleis gefreut. Oft steht und fällt der Gesamteindruck vom Hotel mit der begrüßung/ dem Check-In und wenn der erste Eindruck nicht sehr positiv ist, dann hat man es als Hotel viel schwerer, den Gast wieder vom Gegenteil zu überzeugen. Aber ein freundliches Gesicht, eine schicke Mercedes Limousine mit Burmester Anlage, eine kurze Fahrt hoch zum Hotel: und ich fühlte mich bereits etwas entspannter, aber vor allem gut aufgehoben. Wenn man durch das große Tor fährt und einer kurzen Strecke das Hotel dann zum ersten Mal sieht, dann stockt einem kurz der Atem. Ein wirklich beeindruckendes Anwesen inmitten einer riesigen Parklandschaft – und die Lobby erst! Beim Betreten des Hotels kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus! Überall entdeckt man Kunstobjekte, Gemälde, Stuckdecken, Kronleuchter – zwischenzeitlich wusste ich gar nicht, wohin ich zuerst schauen sollte! Wie kann die Lobby so voller interessanten Reliquien sein, aber dennoch so wunderbar harmonisch und gar nicht überladen aussehen? Das war mir ein echtes Rätsel. Auch der Check-In an sich verlief reibungslos. Höfliche Mitarbeiter, die zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Witz machten und zack war das Eis gebrochen und man fühlte sich angekommen.

    Apropos „ankommen“: Gäste, die eine Suite gebucht haben müssen gar nicht in der Lobby warten, bis sie eingecheckt werden. Sie werden nämlich direkt zur Suite gebracht, und dort eingecheckt – da fällt einem das Ankommen wahrscheinlich noch leichter. Damit nicht genug, der private Check-In soll bleibenden Eindruck hinterlassen, daher wird an der Bar in der Suite während des Eincheckens der Lieblingsdrink des Gastes gemixt. So startet man doch gerne in den Urlaub.

    Nachdem einchecken war ich kurz auf dem Zimmer und habe mich sehr über den Willkommens-Brief und einen frischen Obstteller gefreut. Der erste Eindruck vom Zimmer selbst war ebenfalls sehr positiv. Denn als hätten sie gewusst, dass mich die Farbe „rosa“ glücklich macht, bekam ich ein liebevoll in rosa eingerichtetes Zimmer zugeteilt. Stellt euch mal vor, in diesem Hotel gleicht kein Zimmer dem anderen! Aber jedes Zimmer ist in sich durchdacht und abgestimmt. Die verschiedenen Grundrisse werden optimal genutzt und bieten den Gästen Komfort und ausreichend Platz. Für das Konzept und die Einrichtung der neuen Zimmer wurde übrigens die renommierte Innenarchitektin Nina Campbell engagiert. Ihr stilvolles Design zeichnet sich durch exklusive Stoffe, Polster und Teppiche in ganzheitlichen Farb- und Raumkonzepten aus und ist ganz klar und deutlich in den neuen Zimmern zu erkennen. Nachdem ich mir einen ersten Eindruck der Zimmer gemacht hatte und mich kurz frisch machen konnte, habe ich auch schon direkt den wunderschönen Veranstaltungsraum aufgesucht, in dem die angekündigten Vorträge präsentiert wurden, da ich diese auf gar keinen Fall verpassen wollte.

    Das besondere am Schlosshotel Kronberg ist, dass man sich in eine andere Zeit versetzt fühlt, ohne jedoch auf den Luxus und die Annehmlichkeiten von heute verzichten zu müssen. Hinter der gut erhaltenen historischen Fassade, ist das Hotel nämlich super modern und bietet den Gästen alles, was sie sich wünschen.

    OLYMPUS DIGITAL CAMERA

    OLYMPUS DIGITAL CAMERA

    Nach den wirklich interessanten Vorträgen wurden wir von Herr Frank Zimmermann, dem charismatischen Hoteldirektor des Hauses und Herr Dr. Rüdiger Jacobs, dem hauseigenen Historiker, durch das geschichtsträchtige Hotel geführt. Es ist der Wahnsinn: dieses Hotel ist „Geschichte zum Anfassen“ pur! Während ich die Unterrichtsstunden in Geschichte damals als unheimlich langweilig und trocken empfand, so habe ich mich hier richtig über die Hotelführung gefreut und diese voll und ganz genossen – und das nicht nur, weil wir an den einzelnen Stationen auch kulinarisch vom Hotel-Team verwöhnt wurden. Herr Dr. Jacobs schaffte es einfach, die Geschichte lebendig und spielerisch an den Mann zu bringen. Seine Begeisterung für das Haus und die Geschichte selbst war so wunderbar ansteckend, man konnte gar nicht anders, als an seinen Lippen zu hängen! Ich glaube, ich habe selten einen Menschen gesehen, der so viel zu erzählen hatte und dies mit solch einer Leidenschaft tat. Mit ihm zusammen ging die kulinarische Schlossführung gefühlt leider viel zu schnell vorbei und ich hätte gerne noch so viel mehr über diesen Ort erfahren.

    Im Schlosshotel Kronberg erlebt man die Geschichte. Man lebt regelrecht darin – hier kann man Geschichte wirklich anfassen.

    An dieser Stelle möchte ich einen winzigen geschichtlicher Exkurs mit euch teilen: Das Schlosshotel wurde 1893 nach den Wünschen und Vorstellungen von Victoria Kaiserin Friedrich, damals als Schloss Friedrichshof errichtet. Sie ließ sich das Schloss getreu ihrer Herkunft im viktorianischen Stile einrichten. Bis 1901 lebte sie selbst im Schloss und machte es mit ihrem Charme und ihrer Lebenseinstellung zu einem besonderen Ort der Gastfreundschaft. Die ihr würdigen Gäste mussten als Tradition damals bei ihrer Ankunft im Schlosshotel erst einmal einen Baum pflanzen. Tolles Gastgeschenk und eine tolle Erinnerung! Ich hätte an dieser Stelle sehr gerne noch gewusst, wer damals alles ein Bäumchen in dem weitläufigen Park (und heute auch Golfplatz) pflanzen durfte – aber das werde ich bei Gelegenheit noch heraus finden. 

    unspecified-97

    Herr Dr. Jacobs erklärte uns im Laufe des Abends noch den Unterschied zwischen Damentreppen und Herrentreppen, klärte uns über die verschiedenen Wappen auf, pickte sich Kunstobjekte heraus, die er uns erläuterte und erzählte von den hochrangigen Gästen, die vor Ewigkeiten genau dort gesessen hatten, wo wir genau in dem Augenblick saßen. Beeindruckend einfach! Dass Geschichte mal so interessant werden könnte und ich lieber noch ein paar Geschichten von einem Historiker hören wollte, statt mich in die Badewanne meines Luxuszimmers zu legen und mir ein Schaumbad zu gönnen, das hätte ich mir auch nicht erträumt. Wer sich jetzt nach meinem Schwärmen selbst von den Skills von Hr. Dr. Jacobs überzeugen möchte, der kann dies übrigens an jedem 2. und 4. Wochenende eines Monats tun. Das Schlosshotel bietet dann nicht nur den eigenen Gästen, sondern auch den externen Besucher eine historische Führung durch das Schlosshotel Kronberg mit Frau Dr. Astrid Jacobs und Herr Dr. Rüdiger Jacobs. Weitere Informationen dazu findet ihr hier.

    unspecified-99

    OLYMPUS DIGITAL CAMERA

    OLYMPUS DIGITAL CAMERA

    Nach vielen neuen Eindrücken, einem tollen Menü und interessanten Gesprächen habe ich mich nach einem anstrengenden Tag gegen elf Uhr von der restlichen Gruppe verabschiedet und mich auf meinen wohlverdienten Feierabend gefreut. Nach einer wohltuenden warmen Dusche habe ich mich in das unheimlich bequeme Bett fallen lassen und den Abend und die Erzählungen noch ein mal Revue passieren lassen. Zwischen den wirren Gedanken kurz vor dem Einschlafen kam ich immer wieder zu dem Ergebnis, dass dieses Hotel eine wunderbare Location für eine Märchenhochzeit wäre. Mit einem 1A Service, einer traumhaften Kulisse, kulinarischen Highlights unter der Hand vom Küchenchef Jörg Lawerenz und einer hauseigenen Wedding Planerin, Frau Johanna Stams, kann man hier mit dem richtigen Budget vermutlich spielend leicht eine Traumhochzeit auf die Beine stellen. Seit die eigenen Mädels nun nach und nach alle unter die Haube kommen, man selbst natürlich in näherer Zukunft auch vor der Hochzeitsfrage stehen wird und Mici und ich dazu noch angefangen haben, gemeinsam Hochzeiten zu fotografieren, ist das Thema natürlich allgegenwärtig. Und mit dem praktischen Gedanken, dass bei einer Schlossführung mit Hr. Dr. Jacobs sich garantiert kein Gast langweilen wird, wenn sich das Brautpaar mal so eben für die nächsten paar Stunden zum Foto-Shooting verabschiedet, bin ich dann auch eingeschlafen und habe die absolute Stille der Umgebung genossen.

    enlight1-8.jpg

    enlight1-7.jpg

    unspecified-95

    enlight1-6.jpg

    unspecified

    OLYMPUS DIGITAL CAMERA

    Leider war die Nacht viel zu kurz und ich kam nicht in den Genuss des Frühstücksbuffets, da ich das Hotel sehr früh verlassen musste, um wieder pünktlich auf der Arbeit zu erscheinen. Aber nichtsdestotrotz habe ich die kurze Auszeit im Schlosshotel Kronberg sehr genossen und möchte mich herzlichst bei allen Beteiligten bedanken, die dafür gesorgt haben, dass es ein rundum erstklassiges Event geworden ist.

    Love,

    Summer

  • Traveldiary: Hangzhou in 1 1/2 Tagen, 杭州

    Die Stadt „Hangzhou“ kommt euch irgendwie bekannt vor? Das kann gut sein, denn spätestens dieses Jahr solltet ihr von Hangzhou gehört haben! Diese Stadt war nämlich Gastgeber für das diesjährige G20 Gipfeltreffen. Hangzhou ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Zhejiang und beherbergt über 8 Millionen Einwohner im Stadtkern. Groß, größer, chinesische Städte! Mal zum Vergleich: mit Rund 3,5 Millionen Einwohner ist Berlin Deutschlands größte Stadt! Die wunderschöne Stadt am West Lake liegt nur etwa 190 km süd-südwestlich von Shanghai, weshalb wir uns dazu entschieden haben, mit dem Zug von Shanghai nach Hangzhou zu fahren, um dort einen 1 1/2 Tage zu verbringen und die tolle Natur dort zu genießen, bevor es dann in die nächste Megacity Beijing ging. Leider haben wir uns hier einfach zu wenig Zeit eingeplant und konnten die Stadt und die wunderbare Natur gar nicht so kennen lernen, wie wir uns das gewünscht hätten. Lasst euch also gesagt sein, wer diese Stadt kennen lernen möchte und der Genussteil nicht zu kurz kommen sollte, der muss sich mindestens 7 Tage für Hangzhou und Umgebung einplanen. Ich kann euch deshalb leider nur einen kleinen Teil dessen vorstellen, was diese Stadt zu bieten hat und hoffe, dass ich euer Interesse damit wecke, selbst auf Entdeckungstour zu gehen.

    Der erste halbe Tag…

    …nachdem wir gegen 14:00 Uhr im Hotel Chaptel Hangzhou (Hotelreview hier) ankamen, haben wir uns erst einmal auf die Suche nach etwas essbarem gemacht. Verschlagen hat es uns in ein kleines Restaurant in der Nähe des Hotels. Während Shanghai wirklich „teuer“ für chinesische Verhältnisse ist, haben wir in diesem Restaurant direkt das erste positive Erlebnis gehabt: die Preise für normale Restaurants sind wahnsinnig günstig – und das Essen sehr lecker! Beim Essen haben wir uns einige Sachen heraus gesucht, die wir uns an diesem Tag noch anschauen wollten. Gesagt getan, auch wenn der Regen uns wirklich einige Striche durch die Rechnung gemacht hat. Unser erstes Ziel war der „Kaiserkanal“. Mit der Metro (Linie 1) ging es dann zum „Wulin Square“. Hier springen euch sofort die edelsten Marken ins Auge. Von Hérmes über Louis Vuitton bis hin zu Rolex, es gibt kein High End Laden, das dort nicht vertreten ist. Ein echtes Paradies für Luxusliebhaber. Von hier aus startet man am besten die Tour am Kanal, welcher von Hangzhou bis nach Beijing verläuft und somit mit seiner Länge von 1800 KM die längste von Menschen geschaffene Wasserstraße ist. Das muss man meinen Landsleuten einfach lassen, wenn sie etwas gut können, dann ist es diszipliniertes Arbeiten und Ausdauer (ich denke da zum Beispiel an die chinesische Mauer)! Ursprünglich hatten wir eine Bootstour über den Kanal bis hin zu den „Xixi Wetlands“ geplant. Da es aber so heftig geregnet hatte, haben wir uns dagegen entschieden und sind nur entlang des Kanals, unter den vielen Bäumen entlang spaziert, was nicht nur beruhigend war, sondern im Regen auch einen romantischen Touch hatte.

    Nächstes Mal werde ich mit dem Boot von Gongcenqiao bis Xixi-Wetlands fahren, das definitiv einen Besuch wert ist. Dieser Ort erinnert ein bisschen an Venedig, nur eben chinesisch. Die kleinen Inseln und Häuser sind durch viele kleine Seen und Teiche getrennt und gleichzeitig aber durch Kanäle verbunden. Am besten fährt man hier mit kleinen Holzbooten durch das Gebiet, um die Natur voll und ganz zu genießen.

    xixi-national-wetland-park-thn%c2%b5%c2%a6%c2%ac5

    Xixi-Wetland – steht also weiterhin auf meiner „To-see“ Liste

    Als es schon langsam dunkeln wurde, beschlossen wir wieder Richtung „Wulin Square“ zu laufen. Allerdings nicht direkt am Fluss, sondern eine Seitenstraße weiter, durch die Stadt. Ich habe es bereits öfters erwähnt, aber für mich gibt es einfach nichts schöneres, als mit meinem Freund Hand in Hand durch eine fremde Stadt zu laufen und sie ohne Ziel und Stress auf mich einwirken zu lassen – natürlich stets mit einem Bubble Tea in der Hand. Mir ist es auf Reisen immer sehr wichtig, dass ich mir die Zeit nehme, egal wie knapp sie bemessen ist, einfach durch die Straßen zu schlendern – am liebsten Fernab irgendwelcher Touristenrouten, damit ich einen kleinen Eindruck vom „echten Leben“ der Stadt bekomme.

    image

    image

    image

    image

    Was ich leider ebenfalls nicht gesehen habe, aber unbedingt noch hin muss ist die traditionelle Shoppingstraße „Hefang“. Diese Shoppingstraße richtet sich zwar in erster Linie an Touristen, aber das macht sie nicht weniger interessant oder sehenswert. Hier bekommt man einen kleinen Eindruck davon, wie es damals im alten Hangzhou ausgesehen hat. Das wurmt mich wirklich sehr, dass ich nicht dort war und wird definitiv bei meinem nächsten Trip nach Hangzhou nachgeholt!

    pagoda-of-six-harmonies-qiantang-river-tidesoaoaeioioe1uae%c2%a6%c2%b5%c2%a6%c6%92%c2%b5%c2%a2

    Pagode der sechs Harmonien

    Reingehen statt vorbeifahren! So lautet vermutlich mein Motto für den nächsten Hangzhou Trip. Denn auch die bekannte „Pagode der sechs Harmonien“ habe ich nur von weitem gesehen – dem Wetter geschuldet hat alles einfach länger gedauert und obwohl ich wirklich keine Mimose bin: ich war nass bis auf die Knochen und musste wirklich zurück ins Hotel, mich einfach wieder aufwärmen. Die Pagode befindet sich am Nordufer des Qiantang-Flusses und wurde 970 errichtet. Zwischendrin wurde sie immer wieder von Rebellen zerstört, aber stets wieder aufgebaut. Zwischenzeitlich diente die Pagode auch als Leuchtturm – stylish oder?

    Am Abend sind wir dann völlig durchnässt im Hotel angekommen und haben uns kurz frisch gemacht, bevor wir dann im Dunkeln an den West Lake gegangen sind, um uns die Wasserfontänen Show im See anzuschauen. Mein Tipp hier: wenn ihr sie sehen wollt, dann unbedingt früh hingehen! Wir waren zu spät dran und waren etwas gefrustet, dass wir keinen guten Platz mehr ergattern konnten. Aber um ehrlich zu sein, der Spaziergang am See selbst hat mir letztendlich besser gefallen als die Show. Von daher würde ich sagen, dass man diese Show hier auch ausfallen lassen kann.

    Der zweite Tag….

    …begann ganz entspannt mit dem beruhigenden Geräusch von plätscherndem Regen und einem leckeren Frühstück im Hotelzimmer. Nach einem spontanen Treffen mit dem Hausbesitzer vom Hotel Chaptel Hangzhou – ein sehr charismatischer Mann – ging es dann für uns zum Lingyin Tempel. Ich habe herkunftsbedingt schon sehr viele Tempel besucht und gesehen – aber dieses hier ist eines der schönsten Tempelanlagen, die ich je gesehen habe. Übersetzt bedeutet Lingyin Tempel übrigens „Tempel der verborgenen Geister/Seelen“. Ich weiß nicht, ob es am Regenwetter lag, aber über diesem Ort lag wirklich etwas wunderbar beruhigendes, erhabenes und mystisches. Es fühlte sich fast so an, wie als wären dort gute Seelen versteckt, die auf einen aufpassen und begleiten. Ich hätte ewig durch diese Anlage spazieren können und werde diesen Ort sicherlich noch ein weiteres Mal aufsuchen. Alleine schon für den Wahnsinnsblick von der Aussichtsplattform lohnt sich ein zweiter Besuch! Dann hoffentlich bei gutem Wetter – aber auch so definitiv eines meiner Lieblingsspots Hangzhou.

    image

    image

    image

    image

    image

    image

    image

    image

    image

    image

    image

    image

    Der Aufstieg zur Aussichtsplattform lohnt sich sogar bei Regen!

    Nachdem wir also stundenlang durch die Anlage spaziert sind, ging es für uns weiter zum Tee-Museum. Ich persönlich liebe Tee und bin ein absoluter Teetrinker – ganz vorbildlich eben. Ich muss auch gestehen, dass ich in Deutschland oft die Augen verdrehe über die Produkte, die einem als Tee verkauft werden. Oft riechen die nämlich einfach nur lecker, aber Geschmack haben sie nicht. Ganz anders zum Beispiel der berühmte und auch sehr teure Longjing Tee (übersetzt bedeutet er „Drachenbrunnen“) aus Hangzhou, das glaube ich sogar der bekannteste Tee aus China ist. Die Preise gehen je nach Qualität hoch bis zu 40€ pro 100 Gramm! Zuerst war ich schon sehr skeptisch, ob es die richtige Wahl war, die kurze Zeit in Hangzhou für einen Museumsbesuch zu nutzen, aber das Tee Museum hat mich überzeugt. Ich empfehle jeden, dort vorbei zu schauen. Die Außenanlage inmitten von Teeplantagen ist wunderschön anzuschauen und definitiv einen Besuch wert. Verteil über die ganze Anlange gibt es kleine Häuschen zu jeweils einem bestimmten Tee-Thema. Alles sehr liebevoll gestaltet. Dort findet ihr Informationen über die Geschichte des Tees, die Entwicklung und die verschiedenen Teearten und ich bin mir sicher, dass ihr das Museum auch als Tee-Fan wieder verlassen werdet. Der Besuch des Museums ist übrigens kostenlos, eine nette Geste der Stadt wie ich finde.

    image

    Tee, Tee und nochmals Tee!

    image

    image

    image

    image

    Gott sei Dank gab es Regenschirme vom Hotel!

    Am Abend wollten wir uns dann eigentlich die Show „West Lake Impressions“ anschauen – das wäre die Krönung des Kurztrips gewesen! Leider wurde das Open Air Stück aufgrund des Regens nicht aufgeführt, worüber ich wirklich sehr enttäuscht war. Ich halte diese Show, obwohl ich sie (noch) nicht gesehen habe, für ein einmaliges Spektakel, dass ein MUST-SEE ist. Das besondere an daran ist nämlich, dass sich die Bühne 3 Zentimeter unter der Wasseroberfläche befindet. Dementsprechend sieht es so aus, als würden sich die Tänzer schwebend auf der Wasseroberfläche bewegen! Die Musik, die Choreografie und die Lichtspiele sorgen hier für eine beeindruckende Atmosphäre. Stattdessen haben wir uns aber die in-door Show „Night of West Lake“  angeschaut, die jeden Abend Punkt 19:10 im Dongpo Theater beginnt. Auch bei diesem Programmpunkt war ich anfänglich etwas skeptisch (jaja, ich bin ein echter Skeptiker!). Aber sowohl ich, als auch mein Freund, wurden positive überrascht. Nach einer kurzen Zeit wurde man hier vor allem durch die akrobatischen Kunststücke und Showeinlagen in den Bann gezogen.

    image

    Night of West Lake

    Night of West Lake

    SONY DSC

    West Lake Impression Show

    impression-west-lake-show-2

    West Lake Impression Show

    Nach der Show haben wir bei „Grandma’s Kitchen“ zu Abend gegessen. Dort gibt es für wenig Geld sehr leckere Hangzhou Küche. Stellt euch aber darauf ein, dass man hier eine Nummer ziehen muss und immer warten muss, bevor man einen Platzt bekommt – manchmal bis zu einer Stunde. Es lohnt sich aber. An diesem Abend haben wir natürlich etwas übertrieben und ein kleines bisschen zu viel bestellt (die Gemüsegerichte habe ich nicht mal fotografisch dokumentiert). Allerdings kann man uns das nicht verübeln, immerhin kommen wir so schnell erst mal nicht zurück nach Hangzhou. Bestellt haben wir die Spezialitäten „Hühnerfleisch nach Bettler Art“, „Longjing Krabbenfleisch“ (die bekannte Teesorte Longjing dient hier als wichtige Zutat bei der Zubereitung) und gegrillten Schweinebauch mit Knoblauch und chinesischen Gewürzen. Dazu gab es noch Gemüse und eine kleine Auswahl an gerösteten Erdnüssen, Bohnen und Lotuskernen. Yummy. Ich glaube, ich muss nicht erwähnen, dass das Essen mehr als nur lecker war, oder?

    image

    image

    image

    image

    image

    image

    Es ist ein wahnsinnig kleiner Einblick von dem, was Hangzhou zu bieten hat. Daher möchte ich das Posting mit einer Liste von Dingen beenden, die ich bei meinem nächsten Hangzhou-Besuch unbedingt nachholen möchte.

    1. Einmal um den gesamten West Lake laufen und jede Ecke des Sees entdecken.
    2. Naja, vielleicht doch eher einmal mit dem Fahrrad umrunden.
    3. Die Xixi Wetlands besuchen.
    4. Auf die „Pagode der sechs Harmonien“ hochklettern.
    5. Die Hefang Straße besuchen.
    6. Das Seidenmuseum besichtigen.
    7. Dem Hangzhou Bauhaus Museum einen Besuch abstatten (ich liebe diesen Stil!)
    8. Überhaupt die modernen, kreativen Kunststätten Hangzhous kennen lernen!
    9. Tee trinken am See.
    10. Erneut die Aussichtsplattform im Lingyin Tempel aufsuchen.
    11. Die „West Lake Impressions“ Show anschauen gehen.
    12. Tee trinken im Cheng Huang Ge auf dem Wu-Berg mit Panoramablick über die Stadt.

    Love,

    Summer

  • Hotelreview: Chaptel – Hang Zhou, 杭州

    Eigentlich wollten wir von Shanghai aus direkt nach Beijing fliegen, aber meine Oma gab mir den Tipp, mir eine kleine Auszeit in Hangzhou zu gönnen. Eine kleine Erholung im Grünen zwischen den Megacities. Mein absoluter Tipp für Reisende, die sich Shanghai und Beijing anschauen wollen, aber zwischendrin auch etwas zur Ruhe kommen möchten. Nur, wer wirklich dort zur Ruhe kommen möchte und dennoch nichts von Hangzhou verpassen will, der sollte sich mindestens eine Woche für diese sehr sehenswerte und wunderschöne Stadt einplanen. Leider hatten wir nur 1 1/2 Tage für diese Stadt, was definitiv viel zu kurz war. Außerdem erwischten wir gerade einen sehr fiesen Regen, da ein Taifun den Süden Chinas verwüstete. Aber immer positiv denken: Hangzhou ist selbst im Regen wunderschön!

    Wie in Shanghai auch, möchte ich mein Traveldiary über Hangzhou mit dem Hotelreview beginnen:

    Chaptel Hangzhou – Relais & Châteaux (4 Sterne Boutique Hotel), No. 57 Chang Sheng Road, Shangcheng District, Hangzhou 311123, China.

    Vorab: Das Chaptel hat mich voll und ganz umgehauen. Es ist die perfekte Oase direkt am wunderschönen West Lake. Elegant, luxuriös, traditionell – die perfekte Symbiose zwischen dem westlichen und dem chinesischen Stil. Man fühlt sich sofort in eine andere Welt versetzt, sobald man dieses Hotel betritt. Der Luxus im Chaptel ist nicht protzig oder pompös, fast eher bescheiden – aber dennoch an jeder Ecke spürbar und sehr angenehm familiär, nicht überladend und vor allem charmant und bescheiden.

    Die Lage: Über die Lage müssen wir bei diesem Hotel nicht diskutieren – sie ist perfekt. Sie befindet sich nämlich im Herzen von Hangzhou. Nicht mal drei Minuten zu Fuß und man ist am weltberühmten und wunderschönen West Lake und kann von dort aus seinen Spaziergang rund um den See beginnen. Ein paar weitere Minuten am See entlang und man erreicht die belebte Bar-Straße mit Blick auf den See. Auf der anderen Seite der Bar-Straße findet man die China Academy of Art – ein inspirierender Ort. Ebenfalls in der Nähe befindet sich eine Metrostation. Vor dort aus kann man die Stadt ebenfalls sehr bequem mit der Metro erkunden.

    image

    Der erste Eindruck von Außen: WOW. Eine hohe graue Steinmauer umgibt die Hotelanlage, lässt aber von Außen schon erahnen, was einen im Inneren erwartet: die Anlage ist komplett restauriert und bietet „Townhouses“ (so lassen sich die geräumigen Suiten am Besten beschreiben) im reinen Shikumen-Stil an (erbaut 1930). Jede Ecke dieser Anlage wirkt unheimlich edel und strahlt eine Ruhe aus, die die Gäste in eine andere Welt entführen. Unheimlich schöner, ästhetischer Baustil mit Liebe zum Detail.

    Ein kleiner Exkurs: Was ist der Shikumen-Stil? Dieser Stil entwickelte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts und gehört zu meinen liebsten architektonischen Stilen überhaupt. Das ist nicht sehr schwer nachzuvollziehen, wenn man meine Herkunft betrachtet. Dieser Stil ist die perfekte Symbiose aus westlichen und chinesischen Attributen. Beeinflusst wurde dieser Stil damals von den zahlreichen Ausländer, die nach Shanghai strömten. Die Shikumen zeichnen sich durch sehr enge Sackgassen aus, deren Eingang meist ein enges Steintor bildet. Die dadurch gebildeten Gassen formten also eine Art Mikrokosmos für sich, welches von der Außenwelt abgeschirmt wird. Dieser Stil verbindet meiner Meinung nach gekonnt die europäischen und chinesischen Gegensätze und erzeugen so eine wunderschön harmonische Spannung. Das massive der Europäer und die feinen Details der Chinesen ergänzen sich für mein Empfinden perfekt in diesem Stil.

    image

    image

    image

    Die Hotelausstattung: Das Chaptel wurde zuletzt 2012 renoviert und bietet seinen Gästen kostenloses WLAN, ein Businesscenter und einen Express-Check-in. Zudem gibt es einen kostenlosen Parkservice – und einen kostenpflichtigen Flughafentransfer (auf Anfrage). Die rund um die Uhr geöffnete Rezeption ist von mehrsprachigem Personal besetzt, das sehr freundlich und hilfsbereit ist. Sie bieten gerne Unterstützung bei der Tourenplanung/beim Ticketerwerb und einer Gepäckaufbewahrung an. Darüber hinaus bietet dieses Hotel ebenfalls einen kleinen Fitness-Raum, der ebenfalls im charmanten chinesischen Stil eingerichtet ist. Ebenfalls im Hotel selbst, befindet sich ein edles Restaurant, welches authentische westliche Küche anbietet – leider habe ich sie nicht probiert, da wir nur 1 1/2 Tagen in Hangzhou waren. Sollte man schon länger in China unterwegs sein und doch mal Hunger auf westliches Essen bekommen, dann ist das eine gute Option.

    image

    image

    image

    Der Room-Service: Wir haben uns an beiden Tagen das Frühstück in die Suite bringen lassen, um uns in Ruhe für den Tag fertig machen zu können und ganz entspannt das Frühstück genießen zu können. Mein Tipp: Solltet ihr das Frühstück wirklich unbedingt zum besagten Zeitpunkt aufs Zimmer haben wollen, dann sagt das beim Bestellen auch so mit Nachdruck. So eingedeutscht wie ich bin, habe ich immer sehr pünktlich das Frühstück erwartet und es kam immer so 15-30 Minuten später. Schlimm war das nicht, aber sollte man einen sehr strengen Terminplan haben, dann sollte man das auch so mit den Mitarbeitern kommunizieren. Oder eben ins wunderschöne Restaurant gehen und dort frühstücken. Das Frühstück selbst ist übrigens sehr gut. Man kann sich sein Frühstück aus mehreren Komponenten zusammenstellen. Dazu gibt es Obst und Tee, Wasser oder auch frisch gepresste Säfte. Die Pancakes und der French Toast sind göttlich – und die Eiergerichte allesamt sehr zu empfehlen. Einfach mal durchprobieren!

    image

    Die Suite: Natürlich habe ich vorab im Internet nach Bildern geschaut, aber ich habe gelernt, mich nicht von Bildern blenden zu lassen. Daher bin ich ohne eine fixe Vorstellung vom Hotel selbst angereist. Auch als mich bereits das Äußere beeindruckt hatte, war ich dennoch in einer „ich schau mal“-Haltung, was die Suite betraf. Direkt nach dem Eintreten setzte dann aber doch die Euphorie ein und mein erster Gedanke war: „Mist, wieso haben wir uns bloß nur so wenige Tage für Hangzhou eingeplant? Wann soll ich dieses perfekte Hotel genießen können?!“ Der Mitarbeiter, der uns den Weg zeigte, führte uns durch die ca. 100 qm, verteilt auf 3 Etagen, plus Dachterrasse, die uns für die nächsten 1 1/2 Tage gehören sollten. Kennt ihr dieses Gefühl vom „Angekommen sein“? Genau das hatten wir, als wir die Tür zu unserer Suite betraten. Der erste Satz von meinem Freund war: „Genau so – nur mit Küche und Kinderzimmer – könnte unser Traumhäuschen aussehen!“ Der wunderschöne, dunkle Holzboden harmonisiert so perfekt zu den sanften Beige-Tönen. Die teilweise antiken Möbel aus der Originalzeit des Hotels, das altmodische Telefon, die Aufteilung der Zimmer – im Chaptel kann man sich nur wohl fühlen. Das Badezimmer mit dem dunklen Steinboden, der offenen Regenwalddusche und der freistehenden Badewanne gehörte definitiv neben dem super bequemen Bett zu meinen persönlichen Highlights der Suite – auch wenn der Gesamteindruck an sich einfach ein Highlight war. Ich hatte leider zu wenig Zeit, um das Hotel noch besser kennen zu lernen, mir all die Kunstwerke anzuschauen, oder auch einfach das Hotel in vollen Zügen zu genießen. Und da ich mit 1 1/2 Tagen Hangzhou generell einfach zu wenig eingeplant hatte, wird mich meine Reise definitiv wieder zurück nach Hangzhou führen, um diese Stadt zu entdecken – mehr dazu dann in meinem Hangzhou Traveldiary.

    image

    Wohnzimmer

    image

    Mein Freund und die essbare Lotusknospe – unbedingt probieren, die Früchte/ Nüsse, oder wie man sie auch immer nennt, sind sehr lecker und gesund!

    image

    Die Details sind so wunderschön.

    image

    Das Treppenhaus in der Suite.

    image

    Die freistehende Badewanne.

    image

    Schlafzimmer mit einer weiteren Terrasse.

    image

    Hier kann man sich ungestört fertig machen.

    image

    Das Bett war sooo bequem!

    image

    Ich habe hier wirklich so gut wie selten geschlafen!

    Mein Fazit: Dieses Hotel bekommt von mir die volle Punktzahl und eine uneingeschränkte Empfehlung. Ich hatte das Glück, den Hausbesitzer vor Ort kennen zu lernen und ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Er ist ein sehr kunstinteressierter und historisch belesener, weltoffener Mann. Das spiegelt sich auch in diesem Hotel wieder und macht das Hotel zu einem Ort, an dem man Geschichte und Kunst live erlebt. Apropos Geschichte, zum Chaptel Hotel gehört auch das Museum der Provisorischen Regierung der Republik Korea in Hangzhou, das ebenfalls einen Besuch wert ist und dieses Hotel nicht zuletzt wegen meiner Herkunft, für mich noch ein Stückchen interessanter macht.

    Love,

    Summer

  • Traveldiary: Shanghai (上海) in zweieinhalb Tagen

    Ich war bereits einige Male in Shanghai, allerdings war ich da deutlich jünger und hab die Stadt demnach auch ganz anders kennengelernt und wahrgenommen. Dieses Mal habe ich die Stadt um einiges intensiver kennen gelernt und habe mich komplett neu in diese Stadt verliebt. Zweieinhalb Tage Shanghai reichen zwar aus, um sich die gängigen Sehenswürdigkeiten anzuschauen, aber ich würde euch mindestens noch drei weitere Tage empfehlen, um die Stadt so richtig intensiv genießen zu können und um auch vielleicht einen Tagesausflug in die wunderschöne benachbarte Stadt Suzhou zu machen. Dafür hatten wir dieses Mal leider keine Zeit gehabt. Geflogen sind wir auch dieses Mal mit Lufthansa. Wer also den Flug um 17:15 Uhr von Frankfurt aus nimmt, der kommt planmäßig um 9:55 Uhr chinesischer Zeit an. Perfekt, da man im Flugzeug etwas schlafen kann und somit nach der Ankunft einigermaßen fit für den Tag ist. Normalerweise hätte ich mir aus Bequemlichkeit ein Taxi vom Flughafen aus genommen, aber da die Metro-Anbindung in Shanghai wirklich sehr gut ist, haben wir uns für die schnellere und vor allem weitaus günstigere Alternative entschieden. Vom Flughafen aus in die Innenstadt (also Altstadt, Bund etc.) benötigt man mit der Bahn ca. 1h 10min, Kostenpunkt ca. 55 Yuan, was umgerechnet etwa 7,50€ ist – supergünstig für die lange Strecke!

    Wir hatten wie bereits erwähnt nur 2 1/2 Tage in Shanghai, wobei der erste Tag wegen dem Taifun, der im Süden Chinas für Verwüstung sorgte, für nonstop Regen sorgte. Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten und uns frisch gemacht hatten, war es bereits Mittags und der Hunger ließ uns erst einmal ein Restaurant aufsuchen. Nach ein paar Nachrichten mit meinem Dad stand auch schnell fest, dass unser erstes Ziel das berühmte Restaurant „Nan Xiang Steamed Buns“ im Yu Garden lautet. Als ich das letzte Mal vor 13 oder 14 Jahren dort war, war alles noch irgendwie kleiner und familiärer. Ich war richtig überrascht, als ich vor dem Restaurant am „To-Go“ Schalter eine meterlange Schlange vorfand. Dort kann man wirklich zu sehr günstigen Preisen die leckersten „Xiao Long Baos“ kaufen. Wir hatten leider nicht mehr die Geduld, um uns dort anzustellen und entschieden uns, im Restaurant selbst zu essen. Die Preise im Restaurant sind fast das vierfache von Draußen, aber dafür kann man sitzen und sich Zeit nehmen, um die Bao Zi zu genießen.

    image

    image

    Tipp Nummer 1: Dieses Restaurant hat mehrere Filialen in Shanghai, natürlich ist das die erste Anlaufstelle – aber wer doch ein wenig aufs Geld achten möchte, der sucht einfach eines der anderen Filialen auf. Diese sind zwar nicht ganz so schön und manche haben auch keine bebilderte/ englische Speisekarte, aber macht euch hier dann doch einfach Screenshots aus dem Internet von dem, was ihr Essen möchtet. Aber nicht verpassen, die weltberühmten „Xiao Long Baos“ müsst ihr einfach probieren!

    Hätte es an diesem Tag nicht so wahnsinnig stark geregnet, dann hätten wir direkt am ersten Tag die „Altstadt-Tour“ gemacht, die wir aber dann auf den zweiten Tag verschoben hatten: Nachdem ihr euch also gestärkt habt, könnt ihr erst einmal durch die kleinen Gassen bummeln und die ersten Souvenirs einkaufen, einen frischgepressten Granatapfelsaft genießen oder hier und dort noch ein paar kleine Snacks am Straßenrand kaufen und verputzen. Das Viertel rund um den Yu-Garten mit dem alten Stadtgott-Tempel, dem Markt, auf dem man Tee und anderes Souvenirs kaufen kann, wird auch als eine Stadt in der Stadt bezeichnet und führt ein regelrechtes Eigenleben, in das man eine Zeit lang eintauchen kann. Geht danach über die Zickzack-Brücke zum Yu Garden. Der über 400 Jahre alte Yu-Garten befindet sich im Norden der Altstadt von Shanghai und zählt zu den berühmtesten Beispielen chinesischer Gartenkunst. Sie ist eine Oase altchinesischer Ästhetik. Hier kann man die Stille in der Riesenmetropole genießen.

    image

    image

    image

    image

    image

    Tipp Nummer 2: Am besten unter der Woche dort hin gehen, denn am Wochenende ist einer der schönsten Orte Shanghais meist (noch etwas mehr) von Touristen überschwemmt. Aber nicht nur hier, auch überall sonst: reist lieber unter der Woche.

    Wenn ihr genug Ruhe und Kraft im ruhigen Garten getankt habt, dann könnt ihr erst mal einen Tee im Hu Xing Ting Teehaus vor dem Haupteingang trinken gehen.  Von dem ältesten Teehaus der Stadt aus habt ihr einen schönen Blick über den Yu Garden. Fun Fact: man erreicht das Teehaus, das inmitten eines Teiches steht, nur über eine Zickzackbrücke, welche böse Geister abhalten soll – denn eine chinesische Sage besagt, dass Geister nur geradeaus gehen können und man sich somit auf gezackten Brücken in Sicherheit vor bösen Geistern bringen kann. Von der Altstadt aus kann man dann direkt an den Bund laufen. Am Bund kann man dann schön gemütlich entlang spazieren und auf der einen Seite die Kolonialbauten bewundern und auf der anderen Seite die bunt beleuchteten Skylines bestaunen. Die alten Kolonialbauten, welche in der ganzen Stadt vorzufinden sind, sind wirklich etwas besonderes und verleihen Shanghai einem ganz eigenen Charme. Am Bund findet man zum Beispiel das beeindruckende ehemalige britische Konsulat (Nr. 29), welches das älteste Gebäude entlang des Bundes ist (erbaut wurde es 1873). Berühmt ist auch das Peace Hotel (Nr. 19a), erbaut 1926. Hier lohnt es sich, einen Blick in die Lobby des Hotels zu werfen und den Ballsaal zu besichtigen. Vom Bund aus kann man direkt auf die Nanjing Road, der Shoppingmeile Shanghais. Die Nanjing Road ist eines der größten Einkaufsstraßen der Welt und bietet neben international bekannten Marken wie Zara, Forever 21, H&M, Omega, sämtliche Luxusmarken dieser Welt und auch kleinere chinesische Shops. Wenn es dunkel ist, ist diese Straße voller Menschen und Leuchtreklamen, weshalb man diesen Ort – so wie den Bund auch – sowohl tagsüber, als auch einmal abends besuchen sollte.

    image

    image
    image

    image

    Tipp Nummer 3: Besucht den Bund und die Nanjing Road sowohl tagsüber, als auch abends. Der Flair dieser Orte ist jeweils ganz unterschiedlich – beides sehr sehenswert.

    Der zweite Tag beginnt im Optimalfall also mit einem Spaziergang am Bund, dann wieder die Nanjing Road. Hier kann man frühstücken, was das Zeug hält. Während man tagsüber nun eher das Gefühl hat, in einer europäischen Altstadt – zugegebenermaßen einer europäischen Altstadt mit 95% Chinesen, bummeln zu gehen, so ist die Straße nachts wie bereits erwähnt hell erleuchtet und glitzert in allen Farben, was wiederum sehr chinesisch wirkt. Am westlichen Ende der Shoppingstraße kommt ihr beim Volksplatz an, dem Herz von Shanghai. Dieser Platz ist sowohl Shanghais politisches als auch kulturelles Zentrum. Hier bekommt man imposante und prächtige Bauwerke zu Gesicht. In der Mitte des Volksplatzes ist das Verwaltungsgebäude der Stadtregierung, neben ihm das Grand Theater von Shanghai, und das Museum für Stadtplanung. Rund für den Himmel und Rechteck für die Erde, das ist Shanghai Museum. Downtown sind U-Bahnstation und Einkaufszentrum. Neben all diesen imposanten Bauwerken ist der Platz doch ein beliebter Treffpunkt für die Bevölkerung. An sonnigen Tagen findet man hier Scharen von Menschen. Die einen nutzen den Ort für Tanzübungen, die andere machen Schattenboxen oder lassen ihre Drachen steigen.

    image

    image

    Tipp Nummer 4: Einfach mal einen Gang zurück schalten und sich hinsetzen und das bunte Treiben beobachten. Es ist grandios!

    Am späten Nachmittag kann man dann noch mal zum Bund fahren und von dort aus zum Beispiel mit der Fähre oder auch dem „Sightseeing Tunnel“ nach Pudong, der Sonderwirtschaftszone fahren. Wer darauf keine Lust hat, der fährt einfach mit der Metro durch. In der Nähe der Tower findet man zahlreiche Luxus-Malls – dort macht das Window-Shopping richtig Spaß. Man sieht die neusten Trends und Marken, von denen man in Deutschland nur träumen kann. Inmitten dieser gigantischen Türme zu stehen ist schon sehr beeindruckend. Ich schlage euch vor, eines der „Observatory Towers“ aufzusuchen, wenn es noch hell ist. Wir waren dieses Mal auf der Aufsichtsplattform vom „World Financial Center Shanghai“, dem zweithöchsten Gebäude in Shanghai. Mit 474 Metern über der Erdoberfläche ist das die zweithöchst gelegene Aussichtsplattform der Welt, noch vor den 447 Metern der oberen Aussichtsplattform Sky Pod des CN Towers in Toronto und den 452 Metern Sichthöhe des Burj Khalifa. Höher ist nur noch der die Aussichtsplattform vom Shanghai Tower nebenan: die liegt nämlich bei 561 Metern über der Erde. Wir haben uns für das zweithöchste Gebäude entschieden, weil es zum einen etwas diesig und bewölkt war und zum anderen, weil die Aussichtsplattform zum Teil aus Glasboden besteht. Diese Erfahrung wollten wir einfach mal gemacht haben, wie es ist, in 447 Metern Höhe auf Glas zu stehen. Ich habe es mir deutlich einfacher vorgestellt! Es hat mich wahnsinnige Überwindung gekostet, über das Glas zu gehen, geschweige denn mich an die Fensterfront mit Glasboden zu setzen – das hätte ich nicht gedacht, denn mit Höhe habe ich so eigentlich keine Probleme. Diese Höhe ist aber schon sehr beeindruckend und respekteinflößend. Absolut einen Besuch wert!

    image

    image

    image

    image

    image  image

    Tipp Nummer 5: Nachdem ihr die Stadt im hellen von oben betrachtet habt, müsst ihr diese Stadt im Dunkeln von oben erleben! Aber dafür müsst ihr nicht mehrere Stunden auf dem Tower ausharren. Spaziert lieber noch ein bisschen durch die Straßen zum Jin Mao Tower und fahrt dann dort hoch in den 87. Stock. Dort findet ihr die Bar „Cloud 9“ – eine der höchsten Bars auf der Welt – im Grand Hyatt Shanghai. Genießt den 360° Grad Blick über die bunte, blinkende Stadt und bestellt euch ein paar Cocktails zum Fingerfood – versucht nicht, euren Hunger dort zu stillen, es sei denn, ihr möchtet mit einer gesalzenen Rechnung die Cloud 9 wieder verlassen. Die Preise dort sind nicht ohne, das Essen ist ok, aber kein Muss für Shanghai – also lieber nur ein bisschen snacken und dann wieder Richtung Innenstadt fahren.

    Den zweiten vollen Tag startet man dann am Besten mit einem guten Frühstück. Denn auch an diesem Tag wird viel gelaufen. Ich empfehle euch eine kleine Tour durch das „französische Viertel“, mit Start am Lanxin Theatre. Diese Tour lädt zum gucken und entdecken ein – und eben zu Laufen. Das Lanxin Theatre ist das erste europäische Theater der Stadt und im Stil der italienischen Renaissance erbaut. Das Hotel gegenüber wiederum erinnert einen an die georgianische Zeit in England. Weiter geht es dann über das pompöse Okura Garden Hotel (neoklassizitisch) zu den Astrid Apartments (Art Deco Stil) und den King Albert Apartments. Laufen, laufen, laufen – man kommt zum Shanghai Culture Centre – vielleicht habt ihr Zeit für eine Show etc., wenn nicht, dann geht es weiter über die Shaoxing Road in die Sinan Road. In diesem Viertel findet man viele Wohnhäuser, wilde, zum Teil verwahrloste Gärten aus der Kolonialzeit. Sie sind dennoch schön und laden zum Träumen ein. Wie toll wäre es, wenn man solch ein kleines Häuschen mit Garten in einer Megacity wie Shanghai besitzen würde? Man kommt vorbei an der Residenz von Sun Yat-Sen, welches zeigt, wie gebildete Chinesen früher gelebt haben. Gegenüber findet man ein hübsches, mit Antiquitäten eingerichtetes Teehaus – das Antique Garden Shanghai. Hier kann man mal wieder eine kleine Pause einlegen und einfach die Stadt auf sich wirken lassen. Von dort aus kann man einen kleinen Abstecher in die Gaolan Road machen, um sich die russisch-orthodoxe Kirche anzuschauen. Danach geht es in einen typisch chinesischen Park, dem Fuxing Park. Hier treffen sich alte Menschen, um dort Karten zu spielen, anderen beim Kartenspielen anzuschauen, zum Plaudern, zum Diskutieren, zum Sporteln oder auch zum Tanzen. Ein entspannter Ort, an dem man die Menschen beobachten kann und etwas Inspiration für das eigene Leben mitnehmen kann, wenn man sieht, wie entspannt die Menschen dort sind. Weiter geht es dann Richtung Trendviertel Xintiandi, dem Aushängeschild des modernen Shanghai. Hier treffen die Reichen und die Schönen Chinesen, Touristen und Auswanderer aufeinander. Hier schlendert man am Besten durch die schmalen Gassen, entdeckt schöne Läden und genießt einen Café in einem der kleinen, aber super stylischen Cafés in der Umgebung.

    image

    image

    image

    Tipp Nummer 6: Ganz egal, ob ihr schon gegessen habt oder nicht, wenn ihr im Xintiandi angekommen seid, dann müsst ihr im Din Tai Fung (Building 6, Floor 2, Shop 11a, Xintiandi South Block, Shanghai China) Dim Sums essen gehen. Es ist einfach ein MUSS und es lohnt sich wirklich, denn nicht umsonst wurde das Din Tai Fung von der New York Times unter die 10 besten Restaurants weltweit gewählt!

    image

    image

    Nach dem Essen knöpft ihr euch dann noch die eine oder andere Ausstellung in den unzähligen Museen Shanghais vor. Leider haben wir es in kein einziges Museum geschafft, aber sowohl das MoMa als auch das MoCa steht noch ganz oben bei mir auf der Liste! Und das war noch nicht mal alles – Shanghai hat wirklich so viel zu bieten. Ich werde auf jeden Fall so bald wie möglich wieder nach Shanghai reisen und alles nachholen, was ich dieses Mal verpasst habe.

    image

    So, das ist dann wohl doch ein sehr langer Bericht geworden. Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig beim Planen eures Shanghai-Trips ein wenig weiter helfen. Tipps und Feedback von euch sind natürlich wie immer gerne gesehen, hinterlasst mir einfach einen Kommentar, ich freue mich darüber.

    Love,

    Summer